Stichwahl um Präsidentenamt in Argentinien begonnen

Argentinien wählt einen neuen Präsidenten: folgt das Land künftig Sergio Massa oder Javier Milei? Umfragen sagen ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den Kandidaten voraus. 
In Argentinien hat der libertäre Populist Javier Milei die Vorwahlen zur Präsidentenwahl laut Medienberichten gewonnen. Wie die Zeitung «Clarín» berichtete, holte der 52-jährige Ökonom nach Auszählung von mehr als 96 Prozent der Wahllokale 30,11 Prozent der Stimmen.
In Argentinien hat der libertäre Javier Milei die Präsidentenwahl gewonnen.Foto: Natacha Pisarenko/AP/dpa
Epoch Times19. November 2023

In Argentinien hat am Sonntag die Stichwahl um das Präsidentenamt begonnen. Die Wahllokale in dem südamerikanischen Land öffneten um 8:00 Uhr (Ortszeit, 12:00 Uhr MEZ). Rund 36 Millionen Argentinier sind aufgerufen, bis zur Schließung der Wahllokale um 18:00 Uhr (22:00 Uhr MEZ) ihre Stimme abzugeben.

Erste Ergebnisse werden drei Stunden später erwartet. Umfragen sagen ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem derzeitigen Wirtschaftsminister Sergio Massa und dem Javier Milei voraus.

Der Wahlkampf war von überraschenden Tönen geprägt. Milei sorgte für Furore: er wolle die Zentralbank abschaffen, die öffentlichen Ausgaben „mit der Kettensäge“ kürzen und den argentinischen Peso durch den US-Dollar ersetzen. Die jährliche Inflation liegt derzeit bei 143 Prozent. Die Armutsrate bei über 40 Prozent.

Drohungen und Verhaftungen

Kurz der Wahl wurden nach übereinstimmenden Berichten insgesamt fünf Menschen wegen mutmaßlicher Drohungen gegen Massa festgenommen. Nach der Festnahme von drei Männern und einer Frau am Freitag wurde am Samstag nach Angaben von Sicherheitsminister Aníbal Fernández eine 18-Jährige in der nordargentinischen Stadt Salta festgenommen.

Wie das Nachrichtenportal „Infobae“ unter Berufung auf Justizkreise berichtete, soll sie im Online-Dienst Instagram dem 17-jährigen Sohn von Präsidentschaftskandidat Massa mit dem Tod gedroht haben.

Am Donnerstag hatte eine Bundesrichterin Ermittlungen eingeleitet und Personenschutz für Massas Familie angeordnet, nachdem in Online-Netzwerken eine Reihe von Drohnachrichten entdeckt worden war.

Argentinien steckt in der schlimmsten Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten, den neuen Präsidenten erwarten riesige Herausforderungen. Doch viele Argentinier trauen keinem der beiden Kandidaten zu, die Probleme in den Griff zu bekommen. Massa hat als Wirtschaftsminister eine dreistellige Inflationsrate und wachsende Armut mitzuverantworten. (afp)



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