Steuerzahler sollen Gebühr für stornierte Impfdosen bezahlen
Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union sollen für stornierte Impfdosen eine Art Gebühr an die Hersteller bezahlen. Wie das Nachrichtenportal „report24“ berichtet, geht es um je zehn Euro pro nicht gelieferter und somit nicht verwendeter Dosis. Außerdem laufen Verhandlungen auf EU-Ebene über den Kauf von 70 Millionen neuen Dosen Corona-Impfstoff, vermeldet die „Financial Times“. Nutznießer sei dabei ausschließlich BioNTech/Pfizer, das die Vakzine bis 2026 liefern soll. Mitbewerber wie Moderna, Novavax oder Sanofi würden aus dem Markt gedrängt, so die „Financial Times“.
Polen lehnt Vertrag noch ab
Offenbar möchte die EU die bestehenden Verträge mit dem Pharmakonzern abändern. Stornierte Dosen wären demnach mit zehn Euro pro Stück zu bezahlen. Es werde als Steuergeld für am Ende nicht benötigte Produkte ausgegeben. Einige Länder, darunter Polen, lehnten diesen Vertrag ab. Derzeit arbeite man laut „Financial Times“ daran, die „Verweigerer zu überreden“.
Komme die Vereinbarung zustande, seien die anderen Impfstoffhersteller „aus dem Spiel“, da die 70 Millionen Dosen bis einschließlich 2026 der zu erwartende Gesamtanteil des Marktes seien.
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Abgestürzte Aktienkurse, verfallene Vakzine
Die ausgebooteten Hersteller kämpften mit unterschiedlichen Problemen. So sei der Kurs der Novavax-Aktie gegenüber 2021 inzwischen um 97 Prozent gefallen. Die Impfstoffe seien generell nur drei Monate haltbar, die meisten Dosen wären mittlerweile verfallen.
Bei Sanofi und Novavax seien bis zu 90 Prozent der gelieferten Dosen nicht verwendet worden und wurden vernichtet. Moderna hingegen habe bereits alle vertraglich vereinbarten Dosen geliefert. Eine Vertragsverlängerung oder gar ein neuer Kontrakt sei nicht vorgesehen.
Derzeit untersucht die Europäische Staatsanwaltschaft das Verhalten von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU), „die freihändig und mit fraglicher demokratischer Legitimation die ursprünglichen Impfstoff-Deals direkt mit Pfizer-Chef Albert Bourla via SMS ausgehandelt hatte“. Ob diese SMS der Justiz überhaupt zur Verfügung stehen, ist unbekannt. Brüssel hatte sich geweigert, diese zu veröffentlichen.
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