Steuerhinterziehung: Hunter Biden will Prozess stoppen

Der Sohn des US-Präsidenten ist wegen Steuerdelikten angeklagt. Hunter Biden bestreitet die Vorwürfe gegen ihn. Nun setzt er alles daran, dass das Verfahren vorläufig ausgesetzt wird.
Titelbild
Hunter Biden, der Sohn von US-Präsident Joe Biden, und seine Frau Melissa Cohen Biden am 29. März 2024 auf der Joint Base Andrews, Maryland.Foto: Brendan Smialowski/AFP via Getty Images
Von 16. Mai 2024

Der US-Präsidentensohn Hunter Biden ist in Kalifornien wegen Steuervergehen angeklagt. Nun haben die Anwälte des 53-Jährigen beim zuständigen Gericht in Los Angeles eine beschleunigte Anhörung beantragt, um das Verfahren auszusetzen.

Gleichzeitig wandten sie sich wegen einer einstweiligen Verfügung an ein Berufungsgericht. Grund dafür seien laut Bidens Anwälten terminliche Überschneidungen mit einem weiteren Verfahren gegen ihn in Delaware wegen illegalen Waffenbesitzes, für die ihr Mandant angeblich nichts könne.

Prozessbeginn im Wahlkampf

Richter Mark Scarsi strebt den Prozessbeginn am 20. Juni an. Damit dürfte der offizielle Auftakt des Verfahrens mitten in die heiße Phase des Wahlkampfs seines Vaters fallen, der bei der US-Wahl im November für eine zweite Amtszeit als Präsident antreten will.

In einem am Dienstag eingereichten Schriftsatz plädiert der zuständige Sonderermittler David Weiss gegen Bidens Antrag auf Aussetzung des Verfahrens in Los Angeles. Er argumentierte, dass die von Biden geltend gemachten „Probleme ganz und gar von ihm selbst verursacht wurden“.

Hunter Bidens Autokolonne verlässt das Gerichtsgebäude in Los Angeles am 11. Januar 2023. Foto: John Fredricks/Epoch Times

Grund dafür seien seine Anträge auf Abweisung seiner Delaware-Anklagen beim zuständigen Berufungsgericht, das diese laut Gerichtsdokumenten abwies.

„Der Angeklagte hatte zuvor einer Verhandlung in diesem Fall zugestimmt, die am 20. Juni 2024 beginnen sollte, und in dem Delaware-Fall am 3. Juni 2024“, schrieb Weiss. „Zu dem Zeitpunkt, als er beiden Verhandlungsterminen zustimmte, war er zweifellos der Meinung, dass er sich auf beide Prozesse vorbereiten könne.“

Millionen für einen extravaganten Lebensstil

Gegen Joe Bidens Sohn war im Dezember 2023 wegen mehrerer Steuerdelikte Anklage erhoben worden. Hunter Biden wird zur Last gelegt, Steuern für mehrere Jahre nicht ordnungsgemäß gezahlt zu haben.

Er habe Millionen für einen extravaganten Lebensstil ausgegeben, anstatt seine Steuerrechnungen zu begleichen. Das Justizministerium nannte eine Summe von mindestens 1,4 Millionen US-Dollar, die Biden zurückgehalten habe.

Im September war der Präsidentensohn bereits wegen eines Verstoßes gegen waffenrechtliche Vorgaben angeklagt worden. Auch hier plädierte er auf nicht schuldig.

Im Falle einer Verurteilung droht Hunter Biden eine Höchststrafe von 17 Jahren Gefängnis. Die tatsächlichen Strafen für Bundesdelikte liegen in der Regel aber unter den Höchststrafen.

Jahrelange Ermittlungen

Biden ist bereits seit Längerem im Visier der US-Justiz. Jahrelang liefen Ermittlungen gegen ihn, unter anderem wegen möglicher Steuervergehen.

Im Juni 2023 hatte die Staatsanwaltschaft in Delaware schließlich formale Vorwürfe gegen den Präsidentensohn wegen der Verstöße gegen das Waffen- und Steuerrecht veröffentlicht.

Damals verkündete die Staatsanwaltschaft zunächst, man habe sich mit Hunter Biden auf eine Vereinbarung verständigt, um einen Prozess in beiden Fällen zu umgehen. Dieser Deal fiel bei einer Anhörung vor Gericht Ende Juli jedoch durch.

(Mit Material von der US-Ausgabe der Epoch Times und den Nachrichtenagenturen)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion