Wuhan-Lungenseuche: Sterblichkeitsrate in Italien im März doppelt so hoch wie in Vorjahren
Im schlimmsten Monat der Corona-Pandemie in Italien hat sich einer Studie zufolge die Sterblichkeitsrate in dem Land im Vergleich zu den Vorjahren verdoppelt. Einem am Montag in der US-Fachzeitschrift „Jama Internal Medicine“ veröffentlichten Bericht nach starben zwischen dem 1. März und dem 4. April in Italien 41.329 Menschen – etwa 20.000 mehr als in den fünf Jahren zuvor. Das bedeutete einen Anstieg der Sterblichkeit um 104,5 Prozent.
Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass die Zahl der Corona-Toten damit noch deutlich über den Angaben der Behörden lag: Denn den offiziellen Zahlen nach waren bis Anfang April 15.000 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. Es ist anzunehmen, dass die Diskrepanz von mehr als 5.000 Toten auch auf die Folgen einer Corona-Infektion zurückzuführen sind, wie die Forscher erklärten. In den offiziellen Zählungen wurden nur die Corona-Toten in Krankenhäusern und Pflegeheimen registriert, was die fehlenden 5.000 Opfer erklären könnte.
In der Lombardei, der am schlimmsten betroffenen Region Italiens, stieg die Sterblichkeitsrate sogar auf 173 Prozent, unter Männern in der Region auf 213 Prozent.
Um die tatsächlichen Todeszahlen der Wuhan-Lungenseuche zu berechnen, benutzten Demographen und andere Forscher nicht nur die Anzahl der durch Tests bestätigten Todesfälle, sondern sahen sich auch offizielle Sterbestatistiken auf der Grundlage von ausgestellten Totenscheinen an. Diese verglichen sie dann mit den Vorjahren – eine Methode, die bei der Erforschung von Grippeausbrüchen häufig angewandt wird. (afp)
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