Staatsanwaltschaft fordert zehn Jahre Haft für russischen Ex-Wirtschaftsminister

Russlands Ex-Wirtschaftsminister Alexej Uljukajew soll für zehn Jahre ins Gefängnis, fordert die Staatsanwaltschaft. Zudem soll er eine Geldstrafe in Höhe von 500 Millionen Rubel (rund sieben Millionen Euro) zahlen.
Titelbild
Der frühere russische Wirtschaftsminister Alexej Uljukajew.Foto: Host Photo Agency/Ria Novosti via Getty Images
Epoch Times4. Dezember 2017

Im Korruptionsprozess gegen den früheren russischen Wirtschaftsminister Alexej Uljukajew hat die Staatsanwaltschaft eine zehnjährige Haftstrafe gefordert. Die Schuld des Angeklagten sei „vollständig bewiesen“, sagte Staatsanwalt Boris Neporoshni am Montag vor Gericht in Moskau. Er forderte zudem eine Geldstrafe in Höhe von 500 Millionen Rubel (rund sieben Millionen Euro) für den 61-Jährigen.

Uljukajew war im November 2016 von Präsident Wladimir Putin seines Amtes enthoben worden, weil er im Zusammenhang mit einem Geschäft in der Ölbranche Schmiergeld in Höhe von zwei Millionen Dollar (1,7 Millionen Euro) angenommen haben soll. Beamte des FSB nahmen ihn bei einer nächtlichen Geldübergabe fest. Mit dem Geld sollte nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft seine Zustimmung zum Verkauf der Ölgesellschaft Baschneft an Rosneft erkauft werden.

Uljukajew ist der ranghöchste Regierungsvertreter, der in der seit 17 Jahren währenden Ära Putin festgenommen wurde. Nach Überzeugung der Anklage hatte er das Schmiergeld von dem mächtigen Rosneft-Chef und Putin-Vertrauten Igor Setschin verlangt. Uljukajew habe „wie Gott in Frankreich“ gelebt, kritisierte Staatsanwalt Neporoshni.

Uljukajew, der seither unter Hausarrest steht, hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Er gibt an, er habe geglaubt, in der ihm übergebenen Tasche hätten sich Wein und andere Geschenke befunden. Sein Anwalt forderte vor Gericht einen Freispruch.

Nach Uljukajews Absetzung war in Moskau darüber spekuliert worden, ob es sich um einen simplen Korruptionsfall oder eine Abrechnung in Kreml-Kreisen handelte.

Die staatlichen Anteile an Baschneft waren im Oktober für 5,2 Milliarden Dollar an Rosneft verkauft worden. Uljukajew hatte sich zunächst dagegen ausgesprochen. Nachdem Putin das Geschäft öffentlich befürwortete, sprach sich auch der damalige Wirtschaftsminister für den Verkauf aus. (afp)

 



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion