Hohe IS-Kommandoebene befahl Anschläge in Paris und Brüssel
Die Befehle für die Anschläge in Paris und Brüssel sind nach Angaben der belgischen Staatsanwaltschaft auf einer „sehr hohen“ Kommandoebene der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) erteilt worden. „Wir wissen, dass die Befehle aus dem Gebiet des Islamischen Staats kamen“, sagte Staatsanwalt Frédéric Van Leeuw am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. „Das reicht sehr hoch im Kommando des Islamischen Staats.“
Von welchem oder welchen IS-Vertretern die Befehle erteilt wurden, konnte er jedoch nicht sagen. „Wir wissen überhaupt nicht, wer die Leute sind, die wirklich die Befehle gaben“, sagte Van Leeuw. Unklar sei auch, ob sie aus dem syrischen oder dem irakischen Teil des vom IS kontrollierten Gebiets gekommen seien.
Die Befehlshaber hätten sich nicht nur an einem Ort aufgehalten, um US-Angriffen zu entgehen. IS-Chef Abu Bakr al-Bagdadi habe sich „eine Weile“ in der irakischen IS-Hochburg Mossul und „manchmal in Raka“ in Syrien aufgehalten.
Anschläge in Paris und am Brüssler Flughafen kamen von derselben Terrorzelle
Der IS hatte sich sowohl zu den Anschlägen in Paris am 13. November mit 130 Toten als auch zu den Selbstmordanschlägen auf den Brüsseler Flughafen und eine U-Bahnstation mit 32 Toten bekannt. Beide Anschläge seien von derselben Terrorzelle ausgeübt worden, sagte Van Leeuw.
„Die Logistiker in einem Fall wurden die Täter im nächsten Fall.“ Die Ermittlungen seien noch lange nicht beendet, weder in Belgien noch in Frankreich.
Aus französischen Ermittlerkreisen war am Dienstag verlautet, dass ein weiterer möglicher Drahtzieher der Anschläge identifiziert worden sei. Der Belgier marokkanischer Herkunft, Oussama Atar, werde verdächtigt, von Syrien aus die Attentate von Paris sowie die von Brüssel am 22. März koordiniert zu haben, hieß es.
Er sei „der einzige Koordinator aus Syrien, der während der Ermittlungen identifiziert wurde“. Ein weiterer mutmaßlicher Drahtzieher, Abdelhamid Abaaoud, war bereits zwei Wochen nach den Pariser Anschlägen im November 2015 bei einer Razzia der Polizei im Vorort Saint-Denis getötet worden.
Viele Fragen sind noch ungeklärt
Die französischen Behörden vermuten, dass sich Oussama Atar hinter dem Decknamen „Abou Ahmad“ verbirgt, der mehrfach während der Untersuchungen zu den Anschlägen von Paris und Brüssel auftauchte.
Der belgische Staatsanwalt Van Leeuw sagte dazu, ob Atar einer der Auftraggeber der Anschläge gewesen sei, sei „eine Arbeitshypothese von vielen“. Es müssten noch viele Fragen geklärt werden. (afp)
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