Spur der Pariser Attentäter führt nach Belgien
Details zu den Ermittlungen und eine genaue Zahl der Festgenommenen nannte die Staatsanwaltschaft bei einer kurzen Pressekonferenz zunächst nicht. Sie verwies lediglich darauf, dass die Pariser Behörden in vier konkreten Fällen in Brüssel um Amtshilfe gebeten hätten. Unter anderem sei es dabei um Informationen zu einem in Belgien angemeldeten Mietwagen gegangen, der in der Nähe der Pariser Konzerthalle „Bataclan“ gefunden worden war.
Nach Angaben der Pariser Staatsanwaltschaft benutzten die Attentäter bei den Anschlägen mindestens zwei Autos – einen schwarzen Seat und einen ebenfalls schwarzen Polo mit belgischem Kennzeichen. Letzteres Fahrzeug soll von einer Person mit französischem Pass ausgeliehen worden sein, die zuletzt in Belgien lebte. Die Person sei am Samstagmorgen bei einer Routinekontrolle an der Grenze in einem dritten Auto kontrolliert worden, berichtete der französische Staatsanwalt François Molins. In dem Wagen hätten weitere Personen mit Wohnsitz in der Region Brüssel gesessen.
Belgien gilt als eines der am stärksten durch Terrorismus gefährdeten Länder Europas. Hintergrund ist unter anderem die relativ hohe Zahl von Menschen, die als Dschihadisten in das Bürgerkriegsland Syrien gezogen sind. Nach Schätzungen von Sicherheitsbehörden stammen rund 500 Kämpfer in dem Krisengebiet aus Belgien.
In dem Land hatte es in den vergangenen Monaten bereits häufiger Terroralarm gegeben. Zu Jahresbeginn erschossen Sondereinsatzkräfte der Sicherheitsbehörden in Verviers zwei mutmaßliche Dschihadisten. Im Mai 2014 hatte ein Islamist bei einem Anschlag auf das Jüdische Museum in Brüssel vier Menschen getötet.
Der Stadtteil Molenbeek war nach Anschlägen schon häufiger Schauplatz von Polizei-Razzien, etwa nach dem Anschlag auf einen Thalys-Hochgeschwindigkeitszug im August.
(dpa)
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