Mehr deutsche IS-Gefangene in Syrien – Drei Viertel sind Frauen
Bei Gefechten um die letzte Enklave der IS-Terroristen in Syrien sind offenbar auch zahlreiche Deutsche in Gefangenschaft geraten.
Nach Zählung der Bundesregierung sitzen dort nach „Spiegel“-Informationen inzwischen 59 Islamisten mit deutschem Pass in Gefängnissen oder Internierungslagern ein. Dreiviertel von ihnen seien Frauen, hinzu kämen knapp 60 deutsche Kinder, die meist mit ihren Müttern festgehalten werden.
Der Bundesnachrichtendienst konnte viele der Islamisten in Syrien befragen, wie das Magazin am Freitag vorab aus seiner neuen Ausgabe berichtete. Gegen 20 Deutsche liegen demnach inzwischen auch Haftbefehle des Bundesgerichtshofs oder der Länderjustiz vor.
Die Kurden, die einen Großteil der IS-Anhänger festhalten, drängen darauf, dass die jeweiligen Heimatländer ihnen die Gefangenen abnehmen. Berlin ist nach wie vor zurückhaltend, eine pauschale Rückholung gilt als ausgeschlossen. Nur in Einzelfällen soll es Überstellungen geben.
Aus dem Auswärtigen Amt hieß es kürzlich, es habe zwar Kenntnis von Fällen deutscher Staatsangehöriger, die sich in Nord-Syrien in Gewahrsam befinden sollen. Eigene Erkenntnisse lägen aber nicht vor. In Syrien ist demnach eine konsularische Betreuung nach der Schließung der deutschen Botschaft in Damaskus weiterhin „faktisch nicht möglich“. (afp)
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