SPD-Lokalpolitiker warnt vor „wachsender Islamisierung“ in Essen – Kritik stößt auf Widerstand

Der Essener SPD Lokalpolitiker Karlheinz Endruschat macht sich Sorgen um seinen Stadtteil Altenessen. Endruschat glaubt, "durch die wachsende Islamisierung" drohe die Stimmung zu kippen.
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Flüchtlinge und Migranten erreichen Deutschland per Charterflug. 25. November 2016 in der Nähe von Erding, München.Foto: CHRISTOF STACHE/AFP/Getty Images
Epoch Times31. Januar 2018

Der stellvertretende Essener SPD-Vorsitzende und Mitglied des Stadtrats, Karlheinz Endruschat, sieht die steigende Zahl an Zuwanderern und deren Konzentration auf bestimmte Stadtteile kritisch.

Gegenüber der WAZ äußerte Endruschat: „Die Islamisierung der Stadtteile im Essener Norden ist niemals seriös hinsichtlich zukünftiger Konflikte hinterfragt worden.“

Seine kritischen Aussagen stoßen in den eigenen Reihen auf Widerstand. So heißt es in einer Mitteilung der Essener SPD: Bei aller innerparteilichen Toleranz gelte es „Grenzen zu setzen, wenn eine Debatte sich in unpassenden Worten und Scheinlösungen verliert. Wir glauben, dass gerade eine solche Grenze erreicht wird.“ Man habe es auch „nicht mit einem religiösen Problem zu tun, sondern mit einem sozialen“.

Essens SPD-Vorsitzender Thomas Kutschaty meint zu Endruschats Aussage: Ein „Schlechtreden“ sei immer falsch.

Dem Bericht zufolge tobt im Altenessener Stadteilparlament ein Streit, bei dem es oberflächlich gesehen um zugeparkte Straßen und fehlenden Parkraum für die Besucher neu entstandener Moscheen geht. Tatsächlich seien dies nur Symptome für das eigentliche Problem. Es bestehe die Sorge, dass sich das Stadtviertel, durch die steigende Zahl an Doppelstaatlern und Nichtdeutschen, nachhaltig verändere, schreibt das Blatt.

Der Anteil von Ausländern liegt in Altenessen-Süd bereits bei 41,3 Prozent. Das sei gegenüber anderen Teilen der Region noch moderat, heißt es in dem Bericht. Im Stadtkern liegt der Ausländeranteil bereits bei 62,1 Prozent.

Tabu-Thema Ghetto-Bildung

Es drohten nahezu geschlossene Migrantenviertel zu entstehen, in denen es immer weniger Anreize gebe sich in die Aufnahmegesellschaft zu integrieren, so Endruschat. Er nennt in diesem Zusammenhang beispielhaft Migrantenmilieus, wie man sie von den Vorstädten Frankreichs und Belgiens kenne.

Auf Endruschats Bedenken wandte Sozialdezernent Peter Renzel ein, dass man mit einer auf den Norden konzentrierten Sozialarbeit Integration fördere und Abschottung bekämpfe. Endruschat, bis zu seiner Pensionierung selbst als Sozialarbeiter tätig, hält dies für eine Illusion: „Die Schwelle, bis zu der man noch grundlegend etwas bewirken konnte, scheint mir überschritten“, äußerte er gegenüber der WAZ.

Mit Sozialarbeit ließen sich zwar Symptome behandeln, das Tempo der Zuwanderung habe inzwischen allerdings so stark angezogen und konzentriere sich so stark auf den Essener Norden, dass mit klassischen Mitteln das Problem kaum zu lösen sei, ist er sich sicher. Es sei an der Zeit, „endlich einmal über Grenzen der Aufnahmefähigkeit gerade im Essener Norden“ zu sprechen.

„Eine geschickte Sozial- und Stadtplanung um zukünftige Ghettos zu verhindern, war nie ernsthaft gewollt, weil schon das Thema tabuisiert war“, so SPD-Politiker Endruschat. (er)



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