Spannungen zwischen Peking und Taiwan steigen – Massive Luftraumverletzungen durch Chinesische Armee
Flugzeuge der chinesischen Luftwaffe, darunter 12 Kampfjets, drangen am 24. Januar zum zweiten Mal in den Luftraum von Taiwan ein. Das kommunistische Regime in Peking beansprucht das selbstverwaltete Taiwan als Teil seines Territoriums und drohte wiederholt, militärische Gewalt anzuwenden, um die Insel unter seine Kontrolle zu bringen.
Bereits am 23. Januar flogen acht chinesische Bomber und vier Kampfjets in Taiwans Verteidigungszone zwischen dem Festland und den von Taiwan kontrollierten Pratas-Inseln im Südchinesischen Meer. Am 24. Januar folgten weitere 15 Flugzeuge Pekings im gleiche Gebiet, wie Taiwan mitteilte.
Das Verteidigungsministerium von Taiwan sprach nach Angaben von Reuters von sechs J-10-Kampfflugzeugen, vier J-16, zwei SU-30, einem Y-8-Aufklärungsflugzeug und zwei Y-8-U-Bootabwehrflugzeugen, die von China ausgeschickt wurden.
Die taiwanesische Luftwaffe stieg entsprechend auf. „Es wurden Alarmeinsätze in der Luft durchgeführt, Funkwarnungen ausgegeben und Luftabwehrraketensysteme eingesetzt, um die Aktivitäten zu überwachen“, so das Ministerium.
Das Eindringen der Kampfjets am 24. Januar stellen eine Verschärfung der militärischen Aktivitäten Pekings dar, es wurden mehr Kampfflugzeuge und Bomber eingesetzt als in den vergangenen Wochen.
Peking nannte es eine „ernsthafte Warnung an externe Kräfte“
Die chinesische Regierung bezeichnete ihre Militärübungen im Luftraum von Taiwan als „ernsthafte Warnung an externe Kräfte“. Die Übungen seien notwendig, um „die nationale Souveränität und territoriale Integrität zu schützen“, teilte Peking am Mittwoch mit.
Peking behalte sich „alle Maßnahmen“ vor, um auf externe Einmischungen zu reagieren, einschließlich der Anwendung von Gewalt, so die Sprecherin des Büros für Taiwan-Angelegenheiten, Zhu Fenglian. Und: Die Taiwan-Frage sei das „wichtigste und sensibelste Kernthema in den chinesisch-amerikanischen Beziehungen.“
Kurz vor seinem Amtsende hatte der frühere US-Präsident Donald Trump die jahrzehntealten diplomatischen Beschränkungen zu Taiwan aufgehoben. Die USA betrachten Taiwan als eine demokratische unabhängigen Region.
Der neue Präsident Joe Biden hatte der selbstverwalteten Insel seine „felsenfeste“ Unterstützung zugesagt, nachdem Taiwan am Samstag gemeldet hatte, dass mehrere chinesische Kampfflugzeuge seinen Luftraum verletzt hätten. Biden hatte als erster US-Präsident seit 1979 die taiwanische Vertreterin in den USA, Hsiao Bi-khim, offiziell zu seiner Amtseinführung am 20. Januar eingeladen.
Das US-Außenministerium forderte China zudem auf, seinen militärischen, diplomatischen und wirtschaftlichen Druck gegen Taiwan einzustellen und einen Dialog mit den demokratisch gewählten Vertretern der Insel aufzunehmen. Die Vereinigten Staaten haben, wie die meisten Länder, keine formellen diplomatischen Beziehungen zu Taiwan, sind aber gesetzlich verpflichtet, die Insel mit den Mitteln zur Selbstverteidigung auszustatten.
(afp/reuters/ks)
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