Bedrohung im Indopazifik nimmt zu: USA stationiert Raumfahrtkommando

Peking fliegt Militäreinsätze über Taiwan oder feuert Raketen um die Insel. Nordkorea setzt sich medial mit einer neu errungenen Langstrecken-Rakete in Szene. Und schon länger bereitet den USA Pekings Griff nach dem All Sorgen.
Titelbild
Internationale Raumstation ISS. Symbolbild.Foto: NASA via Getty Images
Von 23. November 2022

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Die Bilder von Kim Yong-Un mit seiner zweitältesten Tochter bei einem Raketenstart vor atomwaffenfähigen Interkontinentalwaffen letzte Woche haben weltweit Schlagzeilen gemacht. Nicht nur, dass die erstmalige Anwesenheit seiner bis daher unbekannten Tochter international für Spekulationen sorgte, auch hat der Raketenstart selbst die internationale Gemeinschaft weiter in Alarmbereitschaft versetzt.

Nordkoreas Raketenstarts galten bislang lediglich, wenn überhaupt, für die Japaner als Bedrohung. Und das auch nur, sofern Nordkorea es schaffen würde, seine atomaren Sprengköpfe weiter zu verkleinern, so schreibt das „Handelsblatt“. Die regelmäßig wiederkehrenden Raketenstarts des kommunistischen Machthabers wurden eher als „Säbelrasseln“ gewertet. Für diese Taktik – Verhandlungen hinsichtlich der wirtschaftlichen und militärischen Embargos zu erzwingen – war schon Kims Vater bekannt.

Neue Phase inmitten von Machtverschiebungen zugunsten Chinas

Der Start der Interkontinentalraketen hat die Situation im Indopazifik jedoch weiter verschärft. Denn die Waffen sind in der Lage, atomare Sprengköpfe bis nach Amerika und Europa zu transportieren. Die USA haben nun erste Teilstreitkräfte der US-Weltraumbehörde im Indopazifik aktiviert. Sie werden künftig nach Angaben von „Hawaii News Now“ ihren Sitz neben der Luftwaffe, Marine, Armee sowie der Pazifischen Flotte der USA auf Hawai haben und sollen, neben der abschreckenden Wirkung, zudem Gefahren aus dem Weltraum abwehren.

Seit der Sanktionspolitik der westlichen Länder, angeführt durch den US-Präsidenten Joe Biden, hat sich das internationale Machtgefüge zunehmend zugunsten Chinas verändert. Während Russland wegen des Ukraine-Krieges in die Arme China gedrängt wird, scheint sich nun auch Nordkorea als Verbündeter gestärkt und ermutigt zu fühlen, schreibt der „Deutschlandfunk“. Insbesondere seit die Verhandlungen mit den USA unter Donald Trump zum Stillstand gekommen sind.

Teilkommando soll mögliche Militäreinsätze optimieren

Die sogenannten „Guardians“ (Wächter, Hüter) des indopazifischen Raums sollen den Weltraum in die Operations- und Notfallpläne der USA integrieren, erklärte Brigadegeneral Anthony Mastalir auf einer Pressekonferenz am Montag. Damit sollen mögliche US-Kampfeinsätze durch Einbeziehung des Weltraumes optimiert werden, heißt es weiter auf „Stripes.com“. Allerdings sei erst einmal eine kleine Mannschaft von Spezialisten vor Ort.

„Es ist ein Signal an jeden, der die Freiheit der Schifffahrt oder der Manövrier-Freiheit im freien und offenen Indopazifik untergraben will“, so der Brigadechef. „Oder an jeden, der die internationale, auf Regeln basierende Ordnung untergraben will, die Grundlage für den Wohlstand aller freien Nationen ist.“ Mit seinen Äußerungen spielte er insbesondere auf den Systemgegner China an.

Chinas Antisatellit-Waffen – Gefahr für die westliche Welt

Der Chef für Weltraumoperationen, General Bradley Saltzman, hatte bereits im Frühjahr dieses Jahrs den Einsatz der Streitkräfte angekündigt. China bezeichnete er in diesem Zusammenhang als die größte Bedrohung, wie das Air & Space Forces Magazine berichtete. „Wir sind der Meinung, dass der Weltraum heute so wichtig ist, dass wir einen Platz an diesem Tisch brauchen“, sagte Saltzman am 19. Mai. „Da China die größte Bedrohung darstellt, war es unerlässlich, dass wir die Dienststelle bei INDOPACOM einrichten.“

Das Pentagon hat in seinem Jahresbericht (2021) an den US-Kongress auf Chinas militärische Möglichkeiten im Weltraum hingewiesen. Eine besondere Bedrohung in Chinas Arsenal sei eine bodengestützte Anti-Satelliten-Rakete (ASAT). Im Januar 2007 hatte die Kommunistische Partei Chinas bereits eine Rakete auf einen seiner inaktiven Wettersatelliten abgeschossen und damit international Aufsehen erregt. Mit einer solchen Rakete könnte das gesamte Navigations- und Kommunikationsnetzwerk eines Landes ausgeschaltet werden.

„China beabsichtigt wahrscheinlich, weitere ASAT-Waffen zu entwickeln, die Satelliten bis zur geosynchronen Erdumlaufbahn zerstören können“, heißt es in dem Bericht.

(Mit Material von The Epoch Times)

 



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