Spaniens Vize-Regierungschef entschuldigt sich bei Kindern für Corona-Auflagen
Spaniens Vize-Regierungschef Pablo Iglesias hat sich bei den spanischen Kinder für die verhängte Ausgangssperre im Kampf gegen das neuartige Virus entschuldigt. „Du musstest aufhören, zur Schule zu gehen, Du musstest aufhören, eine Menge Freunde und Familie zu sehen, Du musstest zu Hause spielen und konntest nicht nach draußen gehen und spielen“, sagte Iglesias am Donnerstag direkt an die Kinder gerichtet. „Das war für Euch nicht einfach und deshalb bitten wir Euch um Verzeihung“, fügte er hinzu.
Iglesias entschuldigte sich auch für das zuletzt entstandene Durcheinander bei der Ankündigung der Lockerung für Kinder. Nach massiver Kritik musste die Regierung einen Rückzieher machen, nachdem sie erklärt hatte, dass Kinder ab Sonntag nur nach draußen dürfen, um ihre Eltern zum Supermarkt oder zur Apotheke zu begleiten.
Iglesias, Chef der an der Regierung beteiligten linken Partei Podemos, erklärte nun, dass Kinder „einmal am Tag, eine Stunde lang und im Umkreis von einem Kilometer von ihrem Zuhause auf der Straße spazieren gehen und spielen können“. Ein Erwachsener darf demnach mit bis zu drei Kindern ausgehen. Sie sollten dennoch „die Maßnahmen der sozialen Distanzierung respektieren“.
Spanien ist mit mehr als 22.000 Toten das weltweit am drittstärksten von der Corona-Pandemie betroffene Land. Um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, gilt seit dem 14. März eine der striktesten Ausgangssperren der Welt.
Die Menschen dürfen ihre Wohnungen nur verlassen, um Lebensmittel oder Medikamente zu kaufen, zum Arzt zu gehen oder ihren Hund auszuführen. Zu ihrem Arbeitsplatz dürfen sie nur, wenn die Arbeit von Zuhause nicht möglich ist. Kinder sollten generell im Haus bleiben. Die Regierung verlängerte die Ausgangsbeschränkungen am Mittwoch bis zum 9. Mai. (afp)
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