Soros-Universität zieht von Budapest nach Wien
Die von dem ungarischstämmigen US-Milliardär George Soros gegründete Central European University (CEU) verlegt den Großteil ihres Lehrbetriebs von Budapest nach Wien. Die Universität sehe sich „gezwungen“, die ungarische Hauptstadt zu verlassen, teilte die englischsprachige Privatuniversität am Montag mit. Ab September sollen die internationalen Studiengänge, denen die Universität ihren guten Ruf verdankt, nur noch in der österreichischen Hauptstadt angeboten werden.
Der Fortbestand der CEU in Budapest stand wegen eines umstrittenen Hochschulgesetzes der Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban schon länger auf der Kippe. Ein im April 2017 verabschiedetes Hochschulgesetz beschränkt die Befugnis von Universitäten mit Hauptsitz außerhalb der EU, ungarische Abschlüsse zu verleihen. Zudem schreibt es vor, dass ausländische Universitäten, die in Ungarn agieren, auch einen Campus in ihrem Heimatland haben müssen.
Die 1991 gegründete CEU hatte zunächst versucht, die Auflagen zu erfüllen. Ende November waren rund 2000 Studenten für den Erhalt der Universität auf die Straße gegangen. Nun gibt sich die Hochscchule aber geschlagen: Neue Studenten, die US-Abschlüsse anstreben, können sich ab Herbst 2019 nur noch in Wien einschreiben. Studierende können aber ihr Studium in Budapest beenden. Der Teil der Universität, der ungarische Diplome vergibt, soll zudem in Budapest bleiben.
Soros ist ein prominenter Kritiker des ungarischen Ministerpräsidenten. Auch die Soros-Stiftung, die ihren Hauptsitz in New York hat, hatte ihr Büro in Budapest Ende August geschlossen und war nach Berlin umgezogen.
Zuvor hatte die ungarische Regierung monatelang massiv Stimmung gegen Soros gemacht. Orban warf Soros wiederholt vor, über seine Stiftung eine „Masseneinwanderung“ in die EU zu steuern. Im Juni verabschiedete die Regierung ein umstrittenes Gesetzespaket, das die Arbeit von Nichtregierungsorganisationen einschränkt. Es wird unter Anspielung auf Soros auch „Stop-Soros-Gesetz“ genannt (afp)
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