Hintergründe zum Mpox-Virus

Die WHO hat aufgrund des Mpox-Ausbruchs eine weltweite Notlage ausgerufen. Zwar ist der Name Mpox durch den Ausbruch aus dem Jahr 2022 schon in den Medien verbreitet worden, dennoch ist die dadurch ausgelöste Krankheit relativ unbekannt. Hier ein Überblick über das Virus.
Titelbild
WHO-Direktor Tedros Adhanom Ghebreyesus hat über Mpox – früher Affenpocken genannt – entschieden.Foto: Fabrice Coffrini/AFP via Getty Images
Epoch Times16. August 2024

Eine Welle von Infektionen mit dem Mpox-Virus in Afrika beunruhigt die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Am Mittwoch rief die WHO eine gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite aus und damit die höchste Alarmstufe.

Am Donnerstag meldete Schweden als erstes Land in Europa einen Infektionsfall mit der derzeit in Afrika grassierenden Virusvariante 1b; Pakistan meldete am Freitag den ersten Mpox-Fall in der Geschichte des Landes.

Was ist Mpox?

Die Krankheit war jahrzehntelang unter dem Namen Affenpocken bekannt. Erst vor zwei Jahren wurde sie umbenannt, um dem Risiko rassistischer Diskriminierung vorzubeugen. Mpox-Viren waren ursprünglich vor allem bei Nagetieren in West- und Zentralafrika verbreitet.

Beim Menschen traten sie erstmals in den 70er-Jahren in Zaire auf, der heutigen Demokratischen Republik Kongo. Bis vor wenigen Jahren beschränkten sich Infektionen meist auf Fälle, bei denen Menschen das Fleisch infizierter Tiere gegessen hatten.

Zu den Symptomen zählen Fieber, Gliederschmerzen und Pocken-ähnliche Pusteln auf der Haut. Die Sterblichkeitsrate liegt laut Schätzungen bei zwischen einem und zehn Prozent der Fälle. Sie hängt vom Zustand des Gesundheitssystems in dem betroffenen Land ab sowie vom jeweiligen Virenstamm.

Es gibt zwei große, als Kladen bezeichnete „Familien“ des Mpox-Virus. Die gefährlichere Virusgruppe 1 ist derzeit vor allem in Zentralafrika im Kongobecken verbreitet. Die Virusgruppe 2 zirkuliert vor allem in Westafrika.

Mpox-Epidemie von 2022

Vor zwei Jahren machte Mpox bereits ein erstes Mal mit einer internationalen Infektionswelle Schlagzeilen. Auch damals rief die WHO einen globalen Gesundheitsnotstand aus, in dem Fall wegen der Virusuntergruppe 2b.

Fast 100.000 Fälle in 116 Ländern wurden registriert, etwa 200 Menschen starben. Die Krankheit wurde während dieser Welle vor allem beim Sex übertragen, betroffen waren vornehmlich Männer, die Sex mit Männern hatten.

Mpox-Epidemie von 2024

Die derzeitige Infektionswelle nahm ihren Ausgang in der Demokratischen Republik Kongo. Derzeit verbreitet sich die Virusgruppe 1 und die noch gefährlichere Untergruppe 1b. Die Sterblichkeitsrate bei 1b wird auf 3,6 Prozent der Fälle geschätzt. Erstmals wurde die Untergruppe im September 2023 bei Prostituierten in der kongolesischen Provinz Sud-Kivu diagnostiziert.

Das Virus verbreitet sich diesmal nicht nur beim Sex, sondern auch durch nicht-sexuellen engen Kontakt zwischen Menschen. Bedroht sind daher auch Kinder. Der Krankheitsverlauf ist bei 1b schwerer als bei der Virusgruppe 2.

Besonders betroffene Länder

Bislang grassiert das Virus vor allem in der Demokratischen Republik Kongo, wo seit Jahresbeginn bereits 548 Todesfälle und mehr als 15.600 mutmaßliche Infektionsfälle verzeichnet wurden. Aber auch in Burundi, Kenia, Uganda und Ruanda wurden in den vergangenen Wochen erstmals in deren Geschichte Fälle von Mpox registriert.

Impfungen

Es existieren Impfstoffe gegen Mpox. Während sie im Kampf gegen die Infektionswelle von 2022 in westlichen Ländern vielfach eingesetzt wurden, sind sie in Afrika bis heute kaum verfügbar.

Am Dienstag kündigte die Gesundheitsbehörde der Afrikanischen Union (Africa CDC) die Verteilung von 200.000 Impfdosen auf dem Kontinent an. Da für eine Immunität zwei Impfungen notwendig sind, wird dies jedoch kaum ausreichen. Africa-CDC-Chef Jean Kaseya zufolge ist ein größeres Impfprogramm in Vorbereitung, das zehn Millionen Dosen umfassen soll. (afp)



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