So reagiert Südkorea auf Kim Jong Uns Annäherung in der Neujahrsansprache
Nordkorea sei zu einem Dialog mit jenen bereit, die Frieden und die Wiedervereinigung des Landes wünschen, sagte er im Staatsfernsehen laut der nordkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap, berichtet “Sputnik”.
Gleichzeitig rief der Staatschef die USA und Südkorea zum Verzicht auf gemeinsame Militärübungen auf. Im Falle einer Bedrohung würde er sonst Waffen verschiedener Art aufstocken.
Regierung Südkoreas zum Dialog bereit
Die Regierung Südkoreas sei zu einem Dialog mit Nordkorea bereit, so Yonhap, die Nachrichtenagentur Südkoreas am Freitag im Zusammenhang der Erklärung des nordkoreanischen Staatschefs.
Wegen bewaffneten Zwischenfällen kam es bei gleichzeitigen Annäherungsversuchen in den vergangenen Jahren immer wieder zu Zerwürfnissen zwischen Nord- und Südkorea.
Zuletzt aber hatte Nordkorea dazu aufgerufen die Mauer zwischen dem Norden und dem Süden der Halbinsel Korea abzutragen, so eine Mitteilung der nordkoreanischen Botschaft in Moskau laut "Sputnik".
Die Zerstörung der Betonbarriere würde die voneinander getrennten Territorien des Nordens und des Südens miteinander verbinden. Was eine wichtige Bedeutung für eine beschleunigte Wiedervereinigung und für das Wohlergehen des Landes habe. Dies würde herrliche Aussichten für einen Ausbau der wirtschaftlichen Zusammenarbeit in Nordostasien eröffnen, heißt es in dem Dokument.
Nicht erwünscht: Modell deutscher Wiedervereinigung
Gleichzeitig soll ein Friedensvertrag zwischen Nordkorea und den USA geschlossen werden. Das Modell der Wiedervereinigung Deutschlands allerdings lehne Pjöngjang ab. Dies wäre ein aussichtsloses Modell, würde die Konfrontation nur noch weiter verschärfen und könnte einen Krieg heraufbeschwören.
Mehr als 240 Kilometer ist die von Südkorea errichtete Mauer lang und trennt beide Staaten über die gesamte Länge der gemeinsamen Grenze. Einziger Durchlasspunkt der Mauer ist der Grenzübergang Panmunjeom.
Steckt Chinas Staatschef Xi Jinping dahinter
Nachdem Nordkorea 15 Jahre lang keinen Außenminister an einer New Yorker UN-Konferenz teilnehmen lies, schlug erstmalig Ri Su-yong Ende 2014 vor, Nord- und Südkorea in einem Staatenbund zu vereinen.
Vermutlich steht Chinas Staatschef Xi Jinping hinter der Änderung der politischen Haltung in Nordkoreas Regierung. Etwas mehr als ein Jahr nach seinem Amtsantritt in 2012 hatte die UN einen 400-seitigen Bericht über Nordkoreas katastrophale Menschenrechtslage veröffentlicht und Kim Jong Un damit gedroht, ihn vor ein internationales Gericht zu stellen.
Andererseits hatte sich Xi seit Amtsantritt fünf Mal mit Südkoreas Präsidentin Park Geun-hye getroffen Kim Jong Uns mehrfache Bekundungen seiner Absicht, Xi in Peking zu treffen, jedoch völlig ignoriert. (dk)
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