Smog-Saison: Seit zwei Wochen erstmals etwas weniger dicke Luft

Zum ersten Mal seit zwei Wochen ist die Smog-Belastung in der pakistanischen Metropole Lahore wieder unter die Schwelle „gefährlich“ gefallen.

Am Sonntag lag der Luftqualitätsindex, der eine Reihe von Schadstoffen misst, laut Behördenangaben bei 243, die Luft war damit „sehr ungesund“.

Typischerweise erreicht die Verschmutzung „Ende November und Dezember ihren Höhepunkt“, zitiert BBC den NASA-Wissenschaftler Pawan Gupta. Die schlimmsten Verschmutzungstage lägen noch vor ihnen.

Warum ist der Smog so dauerhaft?

Der Smog in Lahore entsteht vorwiegend durch die Abgase von 5 Millionen Motorrädern, zahlreichen anderen Fahrzeugen und die industrielle Verschmutzung durch Fabriken und kohlebefeuerte Ziegelöfen am Stadtrand.

Landwirte verbrennen saisonal Erntereste auf beiden Seiten der indisch-pakistanischen Grenze, was den Smog erheblich verstärkt. Zwischen Delhi und Lahore zeigen NASA-Satellitenbilder viele Brände, etwa 30 Prozent des Smogs in Lahore stammen aus Indien.

Im Winter hält eine Temperaturinversion zudem die Schadstoffe am Boden. kalte Luft, die von Tibet aus Norden einströmt, verhindert das Aufsteigen der Luft. Lahore ist geografisch in einer ungünstigen Smog-Lage. Das Tiefland mit der Stadt ist von Hügeln umgeben, welche die Ausbreitung des Smogs verhindern – und in Lahore verschlimmern.

Ein Drittel des November-Smogs in Lahore stammt aus Indien. Foto: Arif Ali/AFP via Getty Images

Schulen sind geschlossen, Arbeiter sollen zu Hause bleiben, auch schwerer Fahrzeuge und  Rikschas ruhen. Märkte und Parks sind teilweise zu. Es gilt eine Art „grüner Lockdown“.

Negativrekord der Feinstaubbelastung

Die Feinstaubbelastung lag weiterhin um mehr als das Zehnfache über dem empfohlenen Grenzwert der Weltgesundheitsorganisation WHO. Am Donnerstag hatte die 14-Millionen-Einwohnerstadt mit einem Luftqualitätswert von 1110 einen Negativrekord aufgestellt.

Der benachbarte Bundesstaat Punjab leidet ebenfalls seit Wochen unter massivem Smog und hatte die Schulen in sämtlichen Großstädten Anfang des Monats geschlossen.

Die Schließung wurde am Freitag um eine Woche verlängert. Schulsport im Freien ist bis Januar untersagt, der Verkehr der dreirädrigen Motor-Rikschas eingeschränkt.

(afp/red)