Silvesterchaos am Eurotunnel: Eingeschränkter Bahnverkehr nach Überflutung

Nach Tunnelüberschwemmung hat der Anbieter Eurostar den Bahnverkehr zwischen Großbritannien und dem europäischen Festland zwar wieder aufgenommen, doch für viele Reisende sind die Silvesterpläne nicht nur sprichwörtlich ins Wasser gefallen.
Titelbild
Auf dem Bahnhof St. Pancras in London liegen am 30. Dezember die Nerven bei den Fahrgästen blank.Foto: Henry Nicholls/afp via Getty Images
Von 31. Dezember 2023

Wie der Sender BBC am 30. Dezember berichtete, saßen Tausende frustrierte Passagiere in London, Paris, Brüssel und Amsterdam fest. Alle für Samstag geplante 41 Zugverbindungen des Eurostars, der Großbritannien und das europäische Festland verbindet, waren wegen einer Überschwemmung in der Nähe des internationalen Bahnhofs Ebbsfleet in Kent gestrichen worden. Die Wassermassen seien „beispiellos“, hieß es laut „abc“ von den Ingenieuren, die mit Hochdruck versuchten, das Problem zu lösen.

Nach Auskunft des Betreibers der Strecke war zunächst unklar, ob der Betrieb am Silvestertag wieder aufgenommen werden kann. Es würde „Zeit benötigen“, um die Probleme zu lösen. In Nachrichten und sozialen Medien zeigt ein Video, wie Wasser aus einem an der Tunnelwand befestigten Rohr, das zum Brandschutz diente, auf die Gleise strömte.

Frust unter Reisenden

Reisende versuchten verzweifelt, kurzfristig ihre Silvesterpläne zu ändern oder auf andere Routen auszuweichen. Vor allem teure Hotelrechnungen und hohe Kosten für Flugtickets machten ihnen das Leben schwer.

Die 25-jährige Christina David und ihre ein Jahr ältere Begleiterin Georgina Benyamin, beide aus Sydney, waren unter den gestrandeten Reisenden in der überfüllten Station St. Pancras. Drei Wochen lang waren sie mit kleinem Budget durch Europa gereist. Sie planten einen letzten Stopp in Paris, wo sie vor ihrer Heimkehr den Jahreswechsel mit Blick auf den Eiffelturm in einem teuren Hotel genießen wollten. Von der Vorfreude war angesichts der angespannten Lage nur noch Frust und Wut.

Curt Downs saß mit seiner Frau Megan und ihrem einjährigen Sohn auf dem Pariser Bahnhof Gare Du Nord fest, nach dem ihr Zug gestrichen wurde. „Die Eurostar-Mitarbeiter dort waren völlig überfordert und konnten uns nicht wirklich etwas vorschlagen“, schilderte er gegenüber BBC-News.

Mit großem Engagement schaffte es der Familienvater nach zwei Stunden einen Weg zurück nach Großbritannien zu finden. Auf verzweifelter Suche zwischen Fähren, Mietwagen und Flügen ergatterte er einige der letzten Plätze für einen Flug nach Manchester. Von dort aus holt seine Schwiegermutter die Familie ab nach Bedfordshire, wofür sie fünf Stunden Hin- und Rückfahrt in Kauf nimmt.

Zugverkehr rollt wieder mit Einschränkungen

Wie Metro berichtete, wurde der Eurostar-Betrieb am Silvestermorgen wieder aufgenommen. Demnach startete der erste Zug vom Londoner Bahnhof St. Pancras International kurz nach acht Uhr morgens. Die Überschwemmungen seien „unter Kontrolle gebracht“, hieß es. Zumindest ein Tunnel könne genutzt werden.

Laut „Tagesschau“ wurde der Zugverkehr in beiden Richtungen aufgenommen. Es könne allerdings zu weiteren Verzögerungen aufgrund von Geschwindigkeitsbegrenzungen kommen – zumal die Bahnhöfe stark ausgelastet sein dürften, hieß es.

Schon kurz vor Weihnachten war es zu Behinderungen des Verkehrs am Eurotunnel gekommen. Grund war ein Streik der Bahnarbeiter.



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