Siebentes Todesopfer nach Hauseinstürzen in Marseille gefunden
Nach den Hauseinstürzen in Marseille haben Rettungskräfte am Donnerstag ein siebentes Todesopfer aus den Trümmern geborgen. Damit kamen nach offiziellen Angaben fünf Männer und zwei Frauen bei dem Unglück vom Montag ums Leben. Ein Mensch wurde weiter unter den Trümmern vermutet.
Die Bergungskräfte kamen bei ihrer Suche nach den Opfern nur langsam voran: Sie mussten äußerst vorsichtig die Trümmer abtragen, weil angrenzende Häuser einzustürzen drohten. Am Mittwoch waren die Sucharbeiten unterbrochen worden, um zwei Nachbarhäuser abzureißen.
Die drei alten Häuser im Zentrum der französischen Hafenstadt waren am Montag eingestürzt. Die Ursache war unklar. Während Anwohner vom schlechten Zustand der Gebäude berichteten und den Behörden Nachlässigkeit bei der Überprüfung der Sicherheit vorwarfen, sieht die Stadtverwaltung einen möglichen Zusammenhang des Einsturzes mit heftigen Regenfällen.
In Marseille leben nach einem Gutachten von 2015 rund 100.000 Menschen in Unterkünften, die ihre Gesundheit oder sogar ihre Sicherheit gefährden. Deshalb wurde nach dem Einsturz massive Kritik an Bürgermeister Jean-Claude Gaudin laut.
Gaudin wies am Donnerstag Rücktrittsforderungen zurück: „Meinen Sie, ein Kapitän verlässt sein Schiff während eines Sturms?“, fragte er bei einer Pressekonferenz. (afp)
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