Bombendrohungen: Shen-Yun-Künstler fordern Ermittlungen gegen KP Chinas

Das kommunistische Regime in China hat in den vergangenen Jahren seine Sabotagekampagne gegen das Shen-Yun-Künstlerensemble weltweit verstärkt. In einer Petition wird nun eine Untersuchung durch das US-Justizministerium gefordert.
Titelbild
„Das ist keine Drohung. Das ist ein Mordversuch.“ Kay Rubacek spricht öffentlich über die Bedrohung ihrer Familie durch das chinesische Regime – ihr Sohn Lee Rubacek ist Künstler bei Shen Yun und Student am Fei Tian College.Foto: Samira Bouaou/The Epoch Times
Von 27. März 2025

Mehr als 1.500 Künstler des Ensembles Shen Yun Performing Arts und ihre Familienangehörigen fordern in einer Petition eine Untersuchung, wie Peking amerikanische Institutionen gegen Shen Yun und ihre Gemeinschaft instrumentalisiert.

„Wir sind besorgt um das geliebte amerikanische Ensemble, das Millionen Menschen Hoffnung und Freude bringt. Wir sind besorgt über Pekings Fähigkeit, unsere Gesellschaft zu manipulieren und zu kontrollieren“, heißt es in der Petition.

Darin wird das US-Justizministerium aufgefordert, eine Untersuchung der „ausländischen Kampagne zur böswilligen Einflussnahme“ durchzuführen und die dahinter stehenden Akteure vor Gericht zu stellen.

Außerdem werden der US-Kongress und der US-Präsident aufgefordert, US-Unternehmen vor der Einflussnahme durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) zu schützen. Schließlich werden die US-Medien aufgefordert, „verantwortungsbewusst zu handeln“, jegliche Verbindungen ihrer Quellen nach Peking offenzulegen und „wahre Objektivität“ anzustreben.

Die Petition wurde auf einer Pressekonferenz im Lincoln Center for the Performing Arts in New York City am Mittwoch, 26. März, einige Stunden vor der Eröffnungsvorstellung von Shen Yun in dem Veranstaltungsort vorgestellt.

 

Hasskampagnen und Angriffe

Die Petition wurde im Dezember 2024 im Zuge der zunehmenden Hasskampagnen und Angriffe gegen das in New York ansässige Ensemble für klassischen chinesischen Tanz ins Leben gerufen.

Viele der Unterzeichner haben die vermutlich von Peking ausgehenden Angriffe auf ihre Werte, ihre Arbeit und ihre Lebensweise scharf verurteilt.

„Grobe Verzerrungen und falsche Darstellungen“ würden „in den Mainstream-Medien widerhallen“, zum Teil unterstützt durch „Lawfare“ und „böswillige Forderungen nach staatlichen Untersuchungen“, heißt es in der Petition.

Lawfare bezeichnet den strategischen Einsatz von Rechtsverfahren, um Gegner zu behindern oder einzuschüchtern. Es wird unter anderem von ausländischen repressiven Regimen genutzt, um mithilfe der jeweiligen Gesetze des Landes gegen Dissidenten, Kritiker oder unliebsame Personen und Gruppen vorzugehen.

Die Shen-Yun-Künstler erklärten, dass sie trotz der Angriffe entschlossen seien, weiterzumachen. Denn die Kampagne gegen das Ensemble zeige, dass „die KPCh Angst vor uns hat“, sagte der Erste Tänzer Piotr Huang während der Pressekonferenz im Lincoln Center.

Piotr Huang, Haupttänzer von Shen Yun, spricht auf einer Pressekonferenz am 26. März 2025 im Lincoln Center in New York über die transnationale Repression durch die Kommunistische Partei Chinas. Foto: Samira Bouaou/The Epoch Times

Agententätigkeit im Auftrag Pekings

Eine Untersuchung des Einflusses Pekings in den USA sei nicht nur für Shen Yun von Bedeutung, sagte Levi Browde, Geschäftsführer des Falun Dafa Information Center.

„Das ist ein Drehbuch. Das ist die Fähigkeit des chinesischen Regimes, amerikanische Institutionen gegen Amerika zu instrumentalisieren. Und wenn sie damit gegen Shen Yun und die Falun-Gong-Gemeinschaft Erfolg haben, wird es nicht dabei bleiben“, sagte er auf der Pressekonferenz.

Shen Yun wurde von Falun-Gong-Praktizierenden gegründet, einer Glaubensgemeinschaft, die seit 1999 vom chinesischen Regime brutal verfolgt wird, nachdem die regierende KPCh begann, sich vor ihrer Popularität und ihrem positiven Einfluss zu fürchten.

US-Behörden haben die Erkenntnis gewonnen, dass die Falun-Gong-Gemeinschaft auf amerikanischem Boden transnationaler Unterdrückung durch Agenten der KPCh ausgesetzt ist.

In den vergangenen Jahren hat das US-Justizministerium eine Handvoll Personen angeklagt oder verurteilt, da sie kriminelle Aktivitäten im Auftrag Pekings vorangetrieben haben. So wurden zwei Männer im Mai 2023 verurteilt, weil sie versucht hatten, einen Beamten der US-Steuerbehörde IRS zu bestechen, um zu erreichen, das Shen Yun der Status der Gemeinnützigkeit entzogen wird.

Levi Browde warnt vor den weltweiten Unterdrückungskampagnen der KP Chinas gegen Falun Dafa. Foto: Samira Bouaou/The Epoch Times

Eskalation: Bomben- und Morddrohungen

Im vergangenen Jahr hat sich die Kampagne gegen Shen Yun verschärft. Dutzende Bomben- und Morddrohungen richteten sich gegen Theater und Opern weltweit, in denen das Ensemble auftritt, sowie gegen seine Ausbildungsstätten im Bundesstaat New York.

Es wurden sogar Drohungen gegen Kongressabgeordnete ausgesprochen, die ihre Unterstützung für das Ensemble oder für Falun Gong zum Ausdruck gebracht haben.

Eine der jüngsten Bombendrohungen führte Ende Februar zu einer mehrstündigen Evakuierung des John F. Kennedy Center in Washington, D.C., welche man als nationale Kultureinrichtung der USA bezeichnen könnte, am Tag der Eröffnungsshow von Shen Yun.

Der Shen-Yun-Moderator Leeshai Lemish erklärte auf der Pressekonferenz in New York City, dass es einen Zusammenhang gebe zwischen dem deutlichen Anstieg an Bombendrohungen in den vergangenen Monaten und zunehmenden Hasskommentaren und Anschuldigungen im Internet gegen das Künstlerensemble.

Artikel der „New York Times“ von Fake-Accounts geteilt

Seit August vergangenen Jahres hat die „New York Times“ mehr als zehn Artikel veröffentlicht, in denen sie Shen Yun und Falun Gong angreift. Dabei werden wesentliche Informationen, die die Vorwürfe, welche das Medium in dem Artikel erhebt, entkräften könnten, ignoriert und weggelassen.

Die Artikel wurden auf der Social-Media-Plattform X von Tausenden vermeintlichen Fake-Accounts verbreitet, die laut einer Untersuchung der Epoch Times wahrscheinlich mit der KPCh in Verbindung stehen, um die Reichweite zu erhöhen. Tausende solcher Konten wurden von X als Ergebnis der Untersuchung deaktiviert.

Leeshai Lemish, Moderator von Shen Yun. Foto: Samira Bouaou/The Epoch Times

Laut Lemish habe die Berichterstattung der „New York Times“ einen entscheidenden Teil der Geschichte von Shen Yun weggelassen.

Wir haben Familien, die in China verfolgt werden, Künstler, die ihre Eltern durch die Verfolgung in China verloren haben oder ihre Eltern nicht mehr sehen können oder die Hochzeiten ihrer Kinder verpasst haben.“

„Indem sie auf der Bühne Geschichten der Verfolgung nachstellen, versuchen die Künstler, den Menschen in China eine Stimme zu geben, die keine Stimme haben“, sagte Lemish.

Die Shen-Yun-Künstler zeigten sich schockiert über die Vorwürfe in den Artikeln der „New York Times“, wie zum Beispiel, dass das Ensemble ein toxisches Arbeitsumfeld habe. Erster Tänzer Huang bezeichnete die Behauptungen als „beleidigend“.

„Wirklich beängstigend“

Kay Rubacek, eine Produzentin von Dokumentarfilmen, deren Sohn und Tochter im Rahmen ihres Studiums an mit Shen Yun verbundenen Schulen mit dem Ensemble auftreten, sagte, dass die Dämonisierung von Shen Yun durch die KPCh direkte Auswirkungen auf die Sicherheit ihrer Kinder habe.

„Es ist wirklich beängstigend. So sehr wir auch wissen, dass Shen Yun bei jeder Tournee ernsthafte Sicherheitsvorkehrungen trifft, können wir nicht anders, als uns um ihre Sicherheit zu sorgen“, sagte sie.

Keine der Bombendrohungen hat sich als wahr herausgestellt, aber „wir wollen das nicht auf die leichte Schulter nehmen“, sagte die ehemalige Shen-Yun-Tänzerin Alison Chen gegenüber der Epoch Times. Chen unterrichtet jetzt an einer mit Shen Yun verbundenen Schule in New York.

Unbekannte Personen, von denen angenommen wird, dass sie mit Peking in Verbindung stehen, haben wiederholt die Reifen der Shen-Yun-Tourbusse an der Oberfläche angeschnitten, um sie während der Fahrt mit hoher Geschwindigkeit zum Bersten zu bringen.

Einige Reifen wurden sogar beschädigt, nachdem das Ensemble einen 24-Stunden-Sicherheitsdienst für seine Busse engagiert hatte. Dies betraf im vergangenen Jahr zwei Busse in Costa Mesa, Kalifornien, sagte Lemish. Glücklicherweise seien die Einschnitte gefunden worden, bevor die Busse zu einer weiteren Etappe der Tour aufbrachen.

Angriffe wie diese seien „völlig inakzeptabel“, sagte Rubacek.

Das ist keine Drohung. Das ist ein Mordversuch.“

Ihr Sohn Lee Rubacek fügte hinzu, dass die Drohkampagne zum Ziel hätte, die Künstler von ihrem eigentlichen Fokus abzubringen. Die Shen-Yun-Künstler wollten einfach nur an ihren künstlerischen Fähigkeiten arbeiten, sagte er. „Was haben wir getan, was die Bombendrohungen und Morddrohungen gegen uns rechtfertigen könnten?“

Was ist Shen Yun?

Auf den jährlich stattfindenden Tourneen von Shen Yun rund um den Globus stehen der klassische chinesischen Tanz und ethnische und Volkstänze aus China im Mittelpunkt.

Mithilfe der Tänze werden Geschichten erzählt, in denen traditionelle Werte hervorgehoben und Menschenrechtsverletzungen an Falun-Gong-Praktizierenden, die im heutigen China stattfinden, angeprangert werden.

Die Shen-Yun-Tourneegruppen sind seit ihren ersten Auftritten Störversuchen durch chinesische Diplomaten und Sabotageakte durch vermeintliche KPCh-Agenten ausgesetzt. Dazu gehören neben Angriffen auf Tourneefahrzeuge auch Versuche, die Bühnentechnik zu manipulieren, und Druck auf die Theater und Opern durch verleumderische Drohschreiben und Bombendrohungen.

Ein Bericht des Falun Dafa Information Center aus dem Jahr 2024 dokumentiert mehr als 130 Sabotageversuche gegen Shen Yun seit der Gründung des Ensembles im Jahr 2006.

Shen Yun Performing Arts hat sich als Ziel gesetzt, die Schönheit der traditionellen chinesischen Kultur, wie sie vor dem Kommunismus bestand, zu präsentieren. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Shen Yun Performing Arts

Neue Strategie der KPCh

Wie die Epoch Times bereits berichtete, erklärte der KPCh-Führer Xi Jinping seinem engsten Kreis, dass frühere Kampagnen gegen Falun Gong gescheitert seien, und so leitete er Ende 2022 neue Anstrengungen ein, um Falun Gong weltweit anzugreifen.

Ein Eckpfeiler der Kampagne besteht darin, in Medien und in den sozialen Medien im Westen Vorwürfe zu streuen, die die US-Regierung dazu veranlassen sollen, gegen Falun Gong zu ermitteln.

KPCh-Agenten innerhalb der Falun-Gong-Gemeinschaft sollten dann Widerstand in der Gemeinschaft gegen die Regierung schüren. Als Reaktion darauf, so der Plan, würde die US-Regierung Falun Gong im Auftrag Pekings „beseitigen“.

Die Epoch Times ist ein langjähriger Medienpartner von Shen Yun Performing Arts.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Over 1,500 Shen Yun Performers and Family Members Call for Investigation of CCP Influence Targeting the Art Group“. (deutsche Bearbeitung er)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion