Sexuelle Belästigung im Westminster: May beklagt Machtmissbrauch – „Seit zu vielen Jahren hat es zu viele Fälle gegeben“

Wegen der Belästigungsvorwürfe gegen britische Parlamentarier haben Premierministerin Theresa May und andere Parteichefs ein verbessertes Beschwerdeverfahren bei sexuellen Übergriffen beschlossen. Das neue Verfahren soll im kommenden Jahr starten.
Titelbild
Westminster.Foto: Dan Kitwood - WPA Pool / Getty Images
Epoch Times7. November 2017

Wegen der Belästigungsvorwürfe gegen britische Parlamentarier haben Premierministerin Theresa May und andere Parteichefs ein verbessertes Beschwerdeverfahren bei sexuellen Übergriffen beschlossen.

Das neue Verfahren soll im kommenden Jahr eingeführt werden, wie May nach den Beratungen unter anderem mit Labour-Chef Jeremy Corbyn am Montag bekanntgab. Zudem soll eine bereits bestehende Beschwerde-Hotline ausgebaut werden: Opfer sexueller Übergriffe sollen ab Ende November auch eine persönliche Anlaufstelle bekommen.

„Es tut mir leid, dass wir diesen Machtmissbrauch erlebt haben – seit zu vielen Jahren hat es zu viele Fälle gegeben“, sagte May nach den Beratungen. Die Tatsache, dass die Übergriffe im Parlament, „am Sitz unserer Demokratie“ passiert seien, „sollte uns alle beschämen“, fügte die Premierministerin hinzu.

Siehe: Sexuelle Übergriffe: Erneut schwere Vorwürfe gegen britische Politiker – Jahrzehntelanger Kindesmissbrauch durch britische Elite

Wegen Belästigungsvorwürfen war vergangene Woche der britische Verteidigungsminister Michael Fallon zurückgetreten. Ins Rollen kam die Debatte um sexuelle Übergriffe, nachdem Außenhandels-Staatssekretär Mark Garnier eingeräumt hatte, seiner Sekretärin den Kauf von Vibratoren aufgetragen zu haben.

Seither wurden weitere Vorwürfe gegen rund ein dutzend Parlamentarier der konservativen Tories, aber auch der oppositionellen Labour-Partei bekannt. Auch gegen Mays Stellvertreter Damian Green wird ermittelt. Für ihre Tories hatte May bereits am Freitag einen Verhaltenskodex zum Umgang mit Belästigungsvorwürfen vorgelegt. (afp)



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