Setzt die syrische Regierung Giftgas ein? – Behauptungen der Weißhelme strittig
Die Vereinten Nationen haben Untersuchungen zu angeblichen Giftgasangriffen der syrischen Regierungstruppen auf zwei Rebellenhochburgen eingeleitet.
Sie habe „vielfältige Informationen“ zu Chlorgasangriffen auf die Stadt Sarakeb in der Provinz Idlib und auf die Stadt Duma in Ost-Ghuta erhalten, teilte die UN-Untersuchungskommission zu Syrien am Dienstag in Genf mit. Diese Hinweise würden nun überprüft.
In den vergangenen Wochen behauptete die syrische Rettungsorganisation Weißhelme, dass die Regierung des syrischen Staatschefs Baschar al-Assad in der belagerten Rebellenhochburg Ost-Ghuta Chlorgas eingesetzt habe. Am Sonntag berichtete die Organisation von einem Chlorgasangriff in Idlib. Damaskus bestreitet die Vorwürfe.
RT schreibt zu den neuerlichen Giftgas-Vorwürfen:
Zum einen hat der syrische Staat kein Motiv, Giftgas einzusetzen, da er mit konventionellen Waffen sehr erfolgreich agiert. Man könnte sogar im Gegenteil sagen, dass nur ein Giftgas-Einsatz den Sieg von Präsident Assad noch gefährden könnte, weil ein offensichtliches Kriegsverbrechen ein willkommener Interventionsgrund für die USA wäre. Kurz: Ein Giftgas-Einsatz durch die syrische Armee erscheint nutzlos und selbstmörderisch – und darum absurd.
Auch in anderen Medien heißt es, dass die Vorwürfe der Weißhelme nicht „unabhängig“ überprüft werden könnten.
Die Weißhelme und die Terroristen
Die Weißhelme sind umstritten, da Mitgliedern der Rettungsorganisation eine Nähe zu Terrorgruppen nachgewiesen werden kann.
Laut einer vom „Inside Syria Media Center“ und dem australischen Politikwissenschaftler Tim Anderson durchgeführten Facebook-Analyse haben zahlreiche Mitarbeiter der Weißhelme in den sozialen Medien ihre Sympathien für verschiedene Terrororganisationen öffentlich gemacht.
Auf den Facebook-Accounts von insgesamt 65 Weißhelmen wurden Bilder entdeckt die sie mit Islamisten zeigen. In einem Artikel von Russia Insider heißt es dazu:
Die öffentlichen Facebook-Profile von Weißhelm-Mitgliedern belegen, dass ein großer Prozentsatz von ihnen Verbindungen zu extremistischen Gruppen unterhält, oder zumindest mit ihnen sympathisiert. Diese Weißhelme haben Selbstmordattentäter gepriesen sowie Fotos von Osama bin Laden und IS-Fahnen veröffentlicht.
Auf vielen Fotos posieren die vermeintlichen Rettungshelfer sogar selbst mit Waffen.
Weißhelme – Helden im Westen
- Siehe auch: Sohn für Propagandazwecke missbraucht: Vater von Omran rechnet mit „Weißhelmen“ und Medien ab
Demnach verhalten sich die Weißhelme „in ihrer humanitären Arbeit strikt neutral“. Doch das ist zu bezweifeln.
Weißhelm-Mitarbeiter Majd Khalaf beispielsweise ist offenbar mit dem ehemaligen deutschen Rapper Denis Cuspert befreundet. Khalaf hatte ein gemeinsames Foto mit Cuspert gepostet.
Der ehemalige Berliner Rapper hatte sich im Sommer 2012 der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien abgeschlossen. In einer Videobotschaft schwor Cuspert dem IS die Treue.
Das Auswärtige Amt warnte im September 2013 deutsche Einrichtungen in der Türkei, Cuspert könnte „ein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug einsetzen“.
Verschiedene Medien vermeldeten Mitte Januar 2018 Cusperts Tod.
https://www.youtube.com/watch?time_continue=1&v=chNYXUbyba4
UN untersuchen Hinweise auf Giftgasangriff
Unterdessen hatten die USA im UN-Sicherheitsrat am Montag (Ortszeit) erneut gefordert, den angeblichen Chlorgasangriff in Duma „auf das Schärfste“ zu verurteilen.
Die US-Botschafterin bei der UNO, Nikki Haley, sagte, es gebe „offensichtliche Beweise von dutzenden Opfern“, dass bei Angriffen auf Ost-Ghuta Chlorgas eingesetzt worden sei. Offensichtlich setze die Assad-Regierung Chlorgas gegen ihr eigenes Volk ein, sagte Haley.
Russland verhinderte die Verurteilung. Der russische UN-Botschafter Wassili Nebensia warf den USA stattdessen eine „Propagandakampagne“ vor. Er präsentierte einen Gegenentwurf, in dem lediglich eine „glaubhafte und professionelle Überprüfung“ der Berichte zu den Angriffen in Ost-Ghuta gefordert wurde.
Die UN-Untersuchungskommission unter der Leitung des Brasilianers Paulo Pinheiro hatte die syrische Regierung bereits im vergangenen Jahr für einen mutmaßlichen Angriff mit dem Giftgas Sarin am 4. April verantwortlich gemacht. Die syrische Regierung bestreitet einen Angriff mit Sarin-Gas ausgeführt zu haben. (so/afp)
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