Serbien und Kosovo legen jahrelangen Streit um Autokennzeichen bei
Kosovos Ministerpräsident Albin Kurti erklärte am Freitag im Online-Netzwerk Facebook, seine Regierung habe „die Entscheidung getroffen, die Einreise von Fahrzeugen mit serbischen Nummernschildern über die Grenze zuzulassen“.
Ende Dezember hatte bereits Belgrad beschlossen, dass im Kosovo zugelassene Autos ab dem 1. Januar nach Serbien einreisen dürfen, ohne ihr Nummernschild verdecken zu müssen. Kurti teilte weiter mit, die serbische Seite habe dies „vollständig“ umgesetzt, somit sei auch seine Regierung dazu bereit. Das Ganze basiere „auf dem Prinzip der Gegenseitigkeit als Prämisse für die Regelung der Beziehungen zwischen unabhängigen Staaten“.
Bisher mussten die Fahrer von in Serbien zugelassenen Autos bei der Einreise in das Kosovo serbische Symbole auf ihren Kennzeichen verdecken. Umgekehrt mussten auch die kosovarischen Symbole bei der Einreise nach Serbien verdeckt werden. Mit der Aufhebung dieser Vorschriften legten die Regierungen in Pristina und Belgrad einen seit Jahren ausgetragenen Streit bei.
Der Kosovo-Beauftragte der serbischen Regierung, Petar Petkovic, erklärte allerdings Anfang der Woche, die Zulassung aller Fahrzeuge sei „eine rein praktische Entscheidung“ und könne „nicht als Anerkennung der einseitig erklärten Unabhängigkeit des so genannten Kosovo interpretiert werden“.
Das 1,8-Millionen-Einwohner-Land Kosovo mit seiner mehrheitlich albanischen Bevölkerung hatte im Jahr 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt. Zahlreiche westliche Staaten erkennen das Kosovo an, während Serbien, Russland und China dessen Unabhängigkeit ablehnen, weshalb es nicht in die Vereinten Nationen aufgenommen werden kann.
Im Kosovo leben etwa 120.000 Serben, beide Balkanländer streben einen EU-Beitritt an. Die EU verlangt von beiden Seiten, ein Abkommen zur Normalisierung der Beziehungen zu schließen. Die Frage der Autokennzeichen war dabei einer der Hauptstreitpunkte. (afp)
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