Serbien: Protest gegen Gewalt und Regierung weitet sich aus
In Serbien haben Medienberichten zufolge erneut Zehntausende Menschen gegen Gewalt demonstriert. In Belgrad war es der achte Protest in Folge, auch in mindestens acht weiteren Städten gingen die Menschen auf die Straße.
Auslöser der Demonstrationen waren zwei Amokläufe, bei denen im Mai 18 Menschen getötet worden waren. Der Zorn der Bürger bei den Protesten richtete sich wie schon zuvor auch gegen Präsident Aleksandar Vucic, die Regierung und von ihr kontrollierte Boulevardmedien.
Kritiker werfen Vucic seit Jahren vor, seine Macht immer mehr mit autokratischen Mitteln zu zementieren. Der 53-jährige Staatschef hat die Proteste als „Politisierung“ der Bluttaten kritisiert und den Verdacht geäußert, sie würden von ausländischen Mächten gesteuert.
Stadtautobahn zeitweise blockiert
In Belgrad blockierten die Demonstranten zeitweise die Stadtautobahn. Weitere Demonstrationen fanden in den Großstädten Novi Sad, Nis und Kragujevac statt sowie in den kleineren Städten Kraljevo, Subotica, Vranje, Sabac und Leskovac. Zu der Kundgebung hatten linke und liberale Oppositionsparteien sowie Bürgerbewegungen aufgerufen.
Die zwei nicht zusammenhängenden, aber zeitlich nahen Amokläufe haben Serbiens Gesellschaft tief erschüttert: Ein 13-Jähriger hatte Anfang Mai in einer Belgrader Schule neun Mitschüler und einen Wachmann erschossen. Einen Tag später schoss ein 21-Jähriger in einem Dorf bei Belgrad auf Menschen und tötete acht von ihnen.
Aus den ruhigen Kundgebungen gegen Waffengewalt haben sich mittlerweile Proteste gegen die Regierungspolitik insgesamt entwickelt. Staatschef Vucic und seine Unterstützer machen sich über die Kundgebungen lustig und beleidigten ihre Teilnehmer. (dpa/red)
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