Selenskyj: Haben eine Million Drohnen bestellt – schwere Kämpfe in russischer Region Kursk
Die Ukraine will laut Staatschef Wolodymyr Selenskyj die Produktion von Drohnen als wichtiges Mittel zur Kriegsführung ausbauen.
„Für dieses Jahr sind bereits eine Million Drohnen bei unseren Herstellern in Auftrag gegeben worden“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Im kommenden Jahr sollten es deutlich mehr sein. Dabei wird auch auf eigene Produktionskapazitäten gesetzt.
Die Ukraine hat als eines der ersten Länder eine eigene Drohnen-Waffengattung ins Leben gerufen. Seit Monaten attackiert das ukrainische Militär mit Kampfdrohnen zahlreiche Ziele auf russischem Staatsgebiet. Dabei werden bevorzugt Raffinerien, Treibstoff- und Munitionsdepots sowie Militärflugplätze angegriffen.
Später auch Drohnen für den Export
Die breite Palette von Aufklärungsdrohnen bis hin zu Langstreckendrohnen habe bereits strategische Auswirkungen auf den Krieg, so Selenskyj. Zudem könnten sie ein Faktor sein, „der nicht nur ein gerechtes Ende des Krieges herbeiführt, sondern die Ukraine auch zu einem Sicherheitsanbieter für andere Staaten macht“.
Drohnen sind vergleichsweise günstig und können dem Gegner bei geringem Risiko für die eigene Truppe schwere Verluste zufügen. Ein anderer Grund dürfte die Weigerung der westlichen Partner sein, dem ukrainischen Militär den Einsatz der von ihnen gelieferten schweren Waffen gegen Ziele auf russischem Staatsgebiet zu genehmigen.
Schwere Kämpfe an der ukrainisch-russischen Grenze
Russische und ukrainische Truppen liefern sich derweil schwere Kämpfe an der Grenze beider Länder. Nach russischer Darstellung versuchten mehrere Hundert ukrainische Soldaten, mit Unterstützung von Panzern über die Grenze in der Region Kursk zu stürmen.
„Der Feind wurde durch Artilleriebeschuss, Luftangriffe und den Einsatz von Kampfdrohnen zurückgeschlagen“, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Abend mit. Danach versuchten die ukrainischen Truppen demnach, sich auf ihrer Seite der Grenze festzusetzen.
In dem an die Ukraine angrenzenden Gebiet seien zwei ukrainische Raketen von den Flugabwehrsystemen abgeschossen worden, erklärte Regionalgouverneur Alexej Smirnow am Mittwochmorgen im Onlinedienst Telegram. Zudem seien drei ukrainische Drohnen abgewehrt worden.
Kursk ist die Hauptstadt der Oblast Kursk und liegt rund 500 km südlich von Moskau unweit der Grenze zur Ukraine. Es ist eine wichtige Industrie- und Verwaltungsstadt.
Russland: Angriff „gegen Zivilbevölkerung“
Am Vortag hatte es nach russischen Angaben in Kursk ebenfalls Angriffsversuche ukrainischer Streitkräfte gegeben. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums waren daran rund 300 Soldaten, elf Panzer und etwa 20 weitere gepanzerte Fahrzeuge beteiligt. Das Ministerium gab an, 16 Fahrzeuge zerstört zu haben. Insgesamt wurden bei den Angriffen nach Behördenangaben fünf Menschen getötet.
Die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass gab die Zahl der Verletzten am Mittwochmorgen unter Berufung auf den örtlichen Krankenhausdirektor Andrej Loktjonow mit 28 Zivilisten an. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, bezeichnete den ukrainischen Vorstoß in die Region Kursk in einem Beitrag für den Radiosender „Sputnik“ am Mittwoch als „einen weiteren Angriff, der sich eindeutig gegen die Zivilbevölkerung richtet“.
Von ukrainischer Seite verlautete, dass die russischen Streitkräfte „erhebliche Verluste“ erlitten hätten. Unter anderem sei ein russischer Kampfhubschrauber Ka-52 „Alligator“ abgeschossen worden. Die Angaben der beiden Kriegsparteien konnten nicht unabhängig überprüft werden.
Russische Truppen rückten unterdessen in der Region Donezk in der Ostukraine weiter vor. Wie der regierungsnahe ukrainische Militärkanal „Deep State“ berichtete, sei die Ortschaft Nju-Jork (New York) bereits zum Teil unter der Kontrolle russischer Einheiten. Unter anderem sei die russische Flagge über dem Schulgebäude im nordwestlichen Teil der Ortschaft gehisst worden. (dpa/afp/red)
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