Seekabel beschädigt: Schwedens Küstenwache inspiziert bulgarisches Schiff

Nach der erneuten Beschädigung eines Unterseekabels in der Ostsee werden die schwedischen Behörden aktiv. Die Küstenwache inspiziert ein verdächtiges Schiff.
Wieder ist ein Kabel in der Ostsee beschädigt worden. (Archivbild)
Wieder ist ein Kabel in der Ostsee beschädigt worden (Archivbild).Foto: Hendrik Osula/AP/dpa
Epoch Times27. Januar 2025

Nach der Beschädigung eines Unterwasserkabels in der Ostsee zwischen Schweden und Lettland hat die schwedische Küstenwache ein bulgarisches Schiff verfolgt und wegen Sabotageverdachts festgesetzt.

Der Chef des bulgarischen Schifffahrtsunternehmens Navibulgar, dem Besitzer des verdächtigten Schiffs „Vezhen“, Alexander Kalchew, bestritt gegenüber der Nachrichtenagentur AFP jegliche Sabotage. Das Schiff liege nun vor Anker und „die Ermittlungen dauern an“.

Zuvor hatte es einen erneuten Vorfall gegeben, bei dem ein Datenkabel in der Ostsee beschädigt wurde. Es handelt sich diesmal um eines, das zwischen Schweden und Lettland verläuft und vom lettischen staatlichen Rundfunk- und Fernsehzentrum genutzt wird.

Bulgarisches Schiff unter maltesischer Flagge

Laut Kalchew geleitete die schwedische Küstenwache die „Vezhen“ am Sonntag in schwedische Hoheitsgewässer und ging dort an Bord, um Untersuchungen durchzuführen.

„Ich bin davon überzeugt, dass wir nicht sagen können, dies sei eine böswillige Tat gewesen“, sagte Kalchew der AFP. Aufgrund des schlechten Wetters sei einer der Anker des Schiffs beschädigt worden und zu Boden gesunken. „Es ist möglich, dass er dort über den Meeresboden geschleift wurde“, sagte Kalchew. Später sei der Anker eingeholt worden.

Das Unternehmen Navibulgar hat nach eigenen Angaben einen Anwalt verpflichtet, um „die Interessen der Besatzung und des Unternehmens zu verteidigen“. Das Schiff unter maltesischer Flagge transportierte Düngemittel von Ust-Luga in Russland nach Südamerika.

Schwedische Küstenwache betrat den Tanker

Nach der Einleitung von Sabotage-Ermittlungen wegen eines erneuten Schadens an einem Kabel in der Ostsee hat die schwedische Küstenwache einen verdächtigen Tanker betreten. Aufnahmen des schwedischen Rundfunksenders SVT zeigten, wie Einsatzkräfte bei Dunkelheit an Bord gingen.

Das unter maltesischer Flagge fahrende Schiff lag am Morgen weiter südlich von Karlskrona in Südschweden vor Anker. Bei ihm waren zu dem Zeitpunkt ein Patrouillenschiff und ein Boot der schwedischen Küstenwache.

Datenkabel vor Schweden beschädigt

Die Schäden traten in der Ausschließlichen Wirtschaftszone Schwedens auf. Die schwedische Staatsanwaltschaft teilte am späten Sonntagabend mit, wegen möglicher schwerer Sabotage zu ermitteln und ein verdächtiges Schiff festgesetzt zu haben.

In den vergangenen Wochen hatten mutmaßliche Sabotageakte an Kabeln und Leitungen in der Ostsee immer wieder für Aufsehen gesorgt.

Die Schäden sollen dabei jeweils vorsätzlich von Schiffsankern verursacht worden sein, beim letzten der Vorfälle im Dezember durch das von Finnland festgesetzte Schiff „Eagle S“, das zur sogenannten russischen Schattenflotte gehören soll.

Damit sind Tanker und andere Frachtschiffe mit undurchsichtigen Eigentümerstrukturen gemeint, die Russland benutzt, um Sanktionen beim Öltransport zu umgehen.

Gegen Dutzende dieser Schiffe hat die EU mittlerweile Sanktionen erlassen. Der tatsächliche Umfang der Flotte dürfte jedoch weitaus größer sein – Litauens Präsident Gitanas Nauseda sprach auf dem Gipfel von 600 bis zu 1.000 Schiffen, die nach Schätzungen auf den Meeren umherfuhren. (dpa/red)



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