„Sea Watch 4“ soll im August wieder Migranten übers Mittelmeer nach Europa bringen
Das von der evangelischen Kirche unterstützte neue Schiff „Sea Watch 4“ soll noch im August seinen ersten Einsatz im Mittelmeer beginnen. Das teilte das Trägerbündnis United4Rescue am Donnerstag in Berlin mit. Diesem Bündnis schloss sich nun auch die Organisation Ärzte ohne Grenzen an, die den von der Organisation Sea Watch operativ geleiteten Einsatz medizinisch unterstützen will.
Die „Sea Watch 4“ wird derzeit im spanischen Hafen Burriana auf ihren Einsatz vorbereitet. Sie soll insbesondere Flüchtlinge und Migranten in den Gewässern vor Libyen aufnehmen und nach Europa bringen.
„Während europäische Staaten weiterhin Such- und Rettungsaktivitäten blockieren und kriminalisieren, ist die ‚Sea-Watch 4‘ ein klares Zeichen der Solidarität und Menschlichkeit, die dem Sterbenlassen im Mittelmeer nicht tatenlos zusieht“, teilte die beteiligten Organisationen mit.
Auf Initiative und mit maßgeblicher Unterstützung der evangelischen Kirche in Deutschland hatte United4Rescue das frühere Forschungsschiff „Poseidon“ Anfang des Jahres ersteigert. Es wurde im Februar auf den Namen „Sea Watch 4“ getauft. Der erste Einsatz hatte sich wiederholt verzögert, auch wegen der Corona-Pandemie und deren Folgen. Das Schiff verfügt über 21 Besatzungsmitglieder, darunter eine Ärztin, eine Hebamme und zwei weitere medizinische Fachkräfte.
„Die ‚Sea-Watch 4‘ und das dahinterstehende breite Bündnis sind die deutliche Antwort der Zivilgesellschaft auf die rassistische Politik der EU, die Menschen ertrinken lässt, damit sie europäisches Festland nicht erreichen“, erklärte Einsatzleiter Philipp Hahn. So koordiniere die EU lieber illegale Rückführungen von Geflüchteten nach Libyen, während Rettungsschiffe „an die Kette gelegt werden“. Sea Watch wies darauf hin, dass sich wegen solcher Repressionen derzeit kein ziviles Seenotrettungsschiff im Mittelmeer befinde.
Kritiker der Einsätze sehen in den NGO-Schiffen eine Hilfe zur illegalen Migration afrikanischer – größtenteils Wirtschaftsmigranten – und eine Förderung von Menschenhandel und Menschenschmuggel. Zudem sehen Kritiker darin einen Anreiz und eine verstärkte Sogwirkung auf den Migrationsstrom von afrikanischen Migranten die illegal versuchen nach Europa einzuwandern. Da die Überfahrt mit erheblichen Risiken verbunden ist und regelmäßig Migranten und Flüchtlinge ertrinken, sehen sie in der Hilfe eher eine Gefahr. (afp/er)
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