Schweizer Gericht verurteilt Guatemalas Ex-Polizeichef zu 15 Jahren Haft

Beihilfe zum Mord an sieben Gefangenen: Guatemalas Ex-Polizeichef Erwin Sperisen ist in der Schweiz zu 15 Jahren Haft verurteilt worden.
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Fahne der SchweizFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times27. April 2018

Guatemalas Ex-Polizeichef Erwin Sperisen ist in der Schweiz zu 15 Jahren Haft verurteilt worden. Er wurde am Freitag von einem Gericht in Genf wegen Beihilfe zum Mord an sieben Häftlingen in Guatemala schuldig gesprochen. Da er bereits fünf Jahre im Gefängnis saß, reduziert sich seine Reststrafe auf zehn Jahre.

Das Gericht verurteilte Sperisen wegen der Erstürmung eines Gefängnisses in Guatemala nach einer Revolte im Jahr 2006. Dabei wurden sieben Insassen getötet. Vom Vorwurf des Mordes an drei entflohenen Häftlingen im Jahr zuvor wurde er hingegen freigesprochen.

Sperisen musste sich zum dritten Mal vor der Genfer Justiz verantworten. Der 47-Jährige, der die Schweizer und die guatemaltekische Staatsbürgerschaft hat, war zunächst 2014 zu lebenslanger Haft verurteilt worden.

Ein Berufungsgericht bestätigte die Strafe im Jahr darauf und sprach ihn zudem wegen der Morde an den entflohenen Häftlingen im Jahr 2005 schuldig. Das Bundesgericht hob das Urteil 2017 aber auf und verwies den Fall zurück an das Genfer Kantonsgericht, das nun sein Urteil sprach.

Sperisen war 2004 zum Polizeichef Guatemalas ernannt worden. 2007 floh er in die Schweiz, wo sein Vater Eduardo Sperisen-Yurt als Botschafter bei der Welthandelsorganisation (WTO) arbeitet.

In der Schweiz setzten sich Menschenrechtsorganisationen seit 2008 für eine Verurteilung des früheren Polizeichefs ein. Nach Schweizer Recht dürfen Staatsbürger im Inland belangt werden, auch wenn sie im Ausland Straftaten begangen haben. (afp)



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