Schwedischer Mediziner: Corona ist in Schweden praktisch vorbei
Sebastian Rushworth arbeitet in der Notaufnahme eines großen Krankenhauses in Stockholm (Schweden) und bekam die COVID-19-Pandemie an vorderster Front zu spüren: Von einem Tag auf den anderen blieben die „normalen“ Patienten aus. In seinem Blog schreibt Rushworth:
An einem Tag sah ich Menschen mit Blinddarmentzündung und Nierensteinen, die üblichen Dinge, die man in der Notaufnahme sieht. Am nächsten Tag waren all diese Patienten weg, und das Einzige, was ins Krankenhaus kam, war COVID. Praktisch jeder […] hatte COVID, unabhängig davon, welches Symptom er hatte. Die Leute kamen mit Nasenbluten ins Krankenhaus und hatten COVID. Sie kamen mit Magenschmerzen, und sie hatten COVID.“
Mit anderen Worten, jeder der seit Mitte März ins Krankenhaus kam, hatte Corona. Nach einigen Monaten kehrten die „normalen“ Patienten zurück und seit Anfang Juli hat Doktor Rushworth „keinen einzigen COVID-Patienten mehr gesehen“. Alle Tests, die er durchführt, fallen negativ aus. Sein Fazit: Corona ist in Schweden praktisch vorbei.
„Unsinnig, COVID mit anderen Pandemien zu vergleichen“
Auf dem Höhepunkt der Pandemie Ende April/Anfang Mai starben nach Rushworths Angaben hundert Menschen pro Tag an COVID-19. Heute sind es noch etwa fünf Menschen pro Tag – Tendenz fallend – in einem Land mit zehn Millionen Einwohnern.
Wenn wir davon ausgehen, dass etwa 0,5 Prozent der Infizierten sterben (was ich sehr großzügig finde, dazu später mehr), dann bedeutet das, dass sich vor drei Wochen 1.000 Menschen pro Tag im ganzen Land infiziert haben, was auf ein tägliches Infektionsrisiko pro Person von 1 zu 10.000 hindeutet. Das ist verschwindend gering. Denken Sie zudem daran, dass das Risiko zu sterben höchstens 1 zu 200 beträgt, wenn Sie sich tatsächlich infizieren. Und das war vor drei Wochen. Im Grunde genommen ist COVID in Schweden in allen praktischen Belangen überholt.“
Bezüglich den COVID-bedingten Sterbefällen zeigt sich in Schweden ein ähnliches Bild wie in Deutschland. Insgesamt zählten die schwedischen Behörden bislang etwa 6.000 „Corona-Tote“ (einschließlich Infizierten mit nachweislich anderen Todesursachen). In Deutschland weist das RKI aktuell 9.201 Tote aus, das entspricht 0,01 Prozent der Bevölkerung. In Schweden sind es – aufgrund der geringeren Bevölkerungszahl – 0,06 Prozent. Insgesamt sterben jedes Jahr etwa 100.000 Schweden.
Auch die Altersstruktur bei den Todesfällen ähnelt jener der Deutschen. So waren 70 Prozent der „Corona-Toten“ über 80 Jahre alt (Deutschland 63 Prozent). Statistisch gesehen „wären von diesen 6.000 Menschen in diesem Jahr ohnehin ziemlich viele gestorben“, so Rushworth.
Weltweit betrachtet starben nach Angaben des Statistischen Bundesamtes bis Mitte August etwa 740.000 Menschen. Ein Vergleich mit anderen großen Pandemien sei daher „unsinnig“. Zum Vergleich: Die „Justinianische Pest“ (6. – 8. Jh. n. Chr.) kostete 50 Millionen Menschen das Leben. In Europa. Der Spanischen Grippe fielen nach 1918 schätzungsweise 20 bis 100 Millionen Menschen zum Opfer.
COVID-Antikörper-Tests: einfach, billig und nichtssagend
Zweifelsohne sei COVID-19 für die Menschen, die wirklich krank werden, oder für die Angehörigen der Opfer ebenso schrecklich wie für die Familien von Menschen, die an Krebs, Grippe oder einer Überdosis Opioide sterben. Aus Sicht des schwedischen Mediziners waren
der Umfang der Reaktion in den meisten Teilen der Welt [jedoch] völlig unverhältnismäßig zum Ausmaß der Bedrohung.“
Angst und Schrecken verbreiteten sich in der Bevölkerung, als die Medien verkündeten, nur ein kleiner Prozentsatz der Bevölkerung habe Antikörper. Deshalb sei es unmöglich, eine Herdenimmunität zu entwickeln, und deswegen wäre es nötig, das öffentliche Leben, Schulen und soziale Kontakte weitestgehend herunterzufahren (zu verbieten). In diesem Zusammenhang fragt Rushworth:
Wenn sich keine Herdenimmunität entwickelt hat, wo sind dann all die kranken Menschen? Warum ist die Infektionsrate so rapide gesunken? Wenn man bedenkt, dass die meisten Menschen in Schweden ein normales Leben führen, nicht sozial distanziert sind und keine Masken tragen, dürfte es immer noch hohe Infektionsraten geben.“
Der Grund, warum Tests auf Antikörper stattfinden, sei laut Rushworth, weil es „einfach und billig ist“. Dabei sind Antikörper nicht die Hauptabwehr des Körpers gegen Virusinfektionen. Diese Aufgabe obliegt den sogenannten T-Zellen. Diese sind jedoch schwieriger zu messen und „deshalb machen wir es nicht“. Die Zuverlässigkeit der PCR-Tests steht auf einem ganz anderen Blatt.
Auf die Frage eines Lesers erklärte Rushworth: „Ich lege aus zwei Gründen keinen Wert auf PCR-Tests […]. Erstens bleiben Menschen bis zu zwei Monate nach der Infektion PCR-positiv, obwohl sie nicht mehr infektiös sind, sodass ein positiver PCR-Test oft ein Zeichen für eine alte Infektion ist, die vorbei ist. Zweitens hängt die Zahl der gefundenen Infizierten davon ab, wie viele Tests man durchführt […].“
„Aus diesem Grund“, so Rushworth weiter, „ist es viel sinnvoller, die Zahl der Todesfälle als die Zahl der Infektionen zu betrachten. Diese Statistik hängt nicht davon ab, wie viele Tests man durchführt, – und ist viel schwieriger zu manipulieren.“
Anstieg der Todesfälle nach der Lockerung der Maßnahmen – Lockdown nur sinnvoll, wenn man bereit ist, Jahre zu warten
Im Gegensatz zu anderen Ländern igelte sich Schweden nicht ein und das Leben ging weiter – ohne Mindestabstand und Maskenpflicht, auch Schulen und Geschäfte blieben geöffnet.
Betrachtet man lediglich die Zahlen, dann hätte Schweden bezogen auf die Bevölkerung derzeit den höchsten Anteil an Corona-Toten weltweit. Rushworth ist jedoch „bereit zu wetten, dass die Länder, die vollständig geschlossen haben, bei ihrer Öffnung einen Anstieg der Todesraten erleben werden.“ Zum Beispiel durch einen Anstieg an Verkehrstoten, die infolge einer kürzlich überstandenen COVID-Infektion noch immer Antikörper im Blut haben.
Wenn das der Fall sei, dann hätte es keinen Sinn gehabt, überhaupt abzuschalten, weil all diese Länder am Ende des Tages sowieso die gleiche Anzahl von Toten haben werden, so Rushworth weiter.
Ein vollständiger Lockdown um die Gesamtzahl der Todesfälle zu senken, macht nur Sinn, wenn man bereit ist, so lange abzuschalten, bis ein Impfstoff zur Verfügung steht. Das könnte Jahre dauern. Kein Land ist bereit, so lange zu warten.“
Echte Langzeitfolgen aufgrund einer COVID-19-Infektion sind dem Schweden nicht bekannt. So erhole sich „die überwiegende Mehrheit ohne Komplikationen“. Wenn Patienten wirklich krank werden und wochenlang auf der Intensivstation an einem Beatmungsgerät hängen, dann gibt es eine ganze Reihe von Komplikationen.
Diese sind jedoch meist darauf zurückzuführen, dass sie immobilisiert sind (Muskelschwund, Lungenentzündung und Lungenembolie) und dass die Luft aktiv in ihre Lungen gedrückt wird, anstatt passiv hineingezogen zu werden. „Dies sind die gleichen Komplikationen, die jeder riskiert, der lange Zeit intubiert ist.“
COVID-19 und die „normale“ Grippe
COVID-19 – das KPC-Virus – hat derzeit weniger als 6.000 Menschen in Schweden getötet. Nach Doktor Rushworth ist es „sehr unwahrscheinlich“, dass die Zahl der Toten auf über 7.000 steigt.
Dem gegenüber stehen jährlich etwa 700 Grippetote. Bedeutet das, dass COVID-19 zehnmal schlimmer ist als die Grippe? Nein.
Die Grippe gibt es schon seit Jahrhunderten, während COVID völlig neu ist. In einem durchschnittlichen Grippe-Jahr haben die meisten Menschen bereits einen gewissen Grad an Immunität. […] Es ist also durchaus möglich, ja sogar wahrscheinlich, dass die Sterblichkeitsrate bei COVID-19 genauso hoch ist wie bei der Grippe oder nur geringfügig höher. Der […] Unterschied, den wir gesehen haben, ist auf das völlige Fehlen jeglicher Immunität in der Bevölkerung zu Beginn dieser Pandemie zurückzuführen.“
Anhand der aktuellen Zahlen schließt Sebastian Rushworth darauf, dass in Schweden kaum noch eine aktive Infektion stattfindet – trotz fehlender „Schutzmaßnahmen“. Das bedeutet laut Rushworth aber auch, „dass mindestens 50 Prozent der Bevölkerung bereits infiziert sind und eine Immunität entwickelt haben“. Das sind etwa fünf Millionen immune Schweden.
Auf diese Zahl komme man binnen vier Monaten auch unter der Annahme einer Reproduktionszahl von zwei und einer Zeit zwischen Ansteckung und Weitergabe von fünf Tagen. Wenn dann von fünf Millionen Menschen 6.000 stürben, ergebe das eine Sterblichkeitsrate von 0,12 Prozent. Das wiederum „entspricht in etwa der normalen alten Grippe, vor der niemand auch nur die geringste Angst hat und für die wir unsere Gesellschaften nicht abschalten.“
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