Schüsse auf Passanten in Tel Aviv – Attentäter getötet
Bei einem mutmaßlichen Anschlag im Zentrum der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv sind am Donnerstagabend 16 Menschen verletzt worden. Nach Angaben von Ärzten wurden bei dem Angriff mindestens zwei Menschen getötet.
Ein Attentäter habe auf Besucher einer Kneipe auf der belebten Dizengoff-Straße geschossen, teilte die Polizei mit. Sicherheitskräfte suchten nach dem Täter. Die Polizei rief die Anwohner auf, ihre Häuser nicht zu verlassen. Der Rettungsdienst Zaka berichtete, Sicherheitskräfte lieferten sich einen Schusswechsel mit dem Attentäter. Im Stadtzentrum waren immer wieder Sirenen zu hören, ein Polizeihubschrauber kreiste über der Umgebung.
Angreifer von Sicherheitskräften getötet
Hunderte israelische Sicherheitskräfte hatten die Stadt anschließend nach dem flüchtigen Attentäter durchkämmt. Regierungschef Naftali Bennett hatte gesagt: „Egal, wo sich dieser Terrorist versteckt, wir werden ihn finden.“ Er fügte hinzu: „Jeder, der ihm geholfen hat, ob indirekt oder direkt, wird den Preis dafür bezahlen.“
Letztendlich haben die Sicherheitskräfte den mutmaßlichen Attentäter getötet. „Der Terrorist, der gestern den bewaffneten Angriff in Tel Aviv verübt hat, wurde lokalisiert und neutralisiert“, erklärten israelische Beamte am Freitagmorgen. Der Verdächtige, ein Palästinenser aus dem besetzten Westjordanland, sei in der Nähe einer Moschee im Stadtteil Jaffa getötet worden.
Es war bereits der vierte Anschlag in Israel innerhalb von gut zwei Wochen. In Bnei Brak bei Tel Aviv hatte ein palästinensischer Angreifer Ende März fünf Menschen getötet, darunter zwei ultraorthodoxe Juden, zwei seit längerem in Israel lebende Ukrainer und einen israelisch-arabischen Polizisten.
Nur wenige Tage zuvor waren in der nordisraelischen Stadt Hadera zwei Polizisten getötet worden. Diesen Angriff reklamierte die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) für sich. Am 22. März hatte zudem ein Mann mit einem Messer und einem Auto im südisraelischen Beerscheba vier Menschen getötet. Der Mann hatte ebenfalls Verbindungen zur IS-Miliz.
Im Nachgang zu diesen Attacken hatten die israelischen Sicherheitskräfte dutzende Menschen in Israel festgenommen, die verdächtigt wurden, Verbindungen zum IS zu haben. Das israelische Militär verstärkte zudem seine Einsätze im besetzten Westjordanland, insbesondere in Dschenin, aus dem der Attentäter von Bnei Brak stammte. Vergangene Woche wurden dabei mindestens drei Mitglieder der radikalen Organisation Islamischer Dschihad getötet.
Wie schon nach den anderen Vorfällen feierten radikale Islamisten die Tat. Die Organisation Islamischer Dschihad „begrüßte“ den Angriff, den sie als „natürliche Antwort“ auf Israels „Verbrechen“, einschließlich der jüngsten Tötung ihrer Mitstreiter in Dschenin, betrachtete. Die im Gazastreifen regierende Hamas sprach von einer „heroischen Operation“. (dpa/afp/mf)
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