Schottische Regierungschefin „enttäuscht“ vom Gespräch mit May in London

Eine Sprecherin der britischen Premierministerin sagte vor den Beratungen in der Downing Street, die britische Regierungschefin lehne "die Idee einer Sonderregelung für Schottland" ab.
Titelbild
"No thanks"-Poster zum Referendum in SchottlandFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times25. Oktober 2016

Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon hat sich „tief enttäuscht“ über ein Vorbereitungstreffen für den britischen EU-Austritt mit Premierministerin Theresa May geäußert. Sie wisse „Nichts mehr“ als vor dem Treffen, sagte Sturgeon am Montag in der Londoner Downing Street, wo die Beratungen mit den Regierungschefs von Schottland, Wales und Nordirland stattgefunden hatten.

Sie werde nicht zusehen, wie Schottland „in ein großes Brexit-Unglück gestürzt“ werde, kündigte Sturgeon an. In der vergangenen Woche legte die schottische Regierung dem Parlament in Edinburgh einen Gesetzentwurf für eine erneute Volksabstimmung über die Unabhängigkeit von Großbritannien vor. 2014 war ein solches Gesetz per Referendum mit einem Stimmenanteil von 55 Prozent abgelehnt worden.

Eine Sprecherin Mays sagte vor den Beratungen in der Downing Street, die britische Regierungschefin lehne „die Idee einer Sonderregelung für Schottland“ ab. Bei den Verhandlungen mit Brüssel, die im kommenden März beginnen sollen, müsse das Vereinigte Königreich eine „einheitliche“ Haltung vertreten, um die Interessen des ganzen Landes zu wahren.

Mays Sprecherin warnte die Schotten davor, die britische Strategie zu „untergraben“. Sturgeon erwiderte, sie könne „nicht etwas untergraben, das es gar nicht gibt“. May will in den Verhandlungen mit der EU eine Einschränkung der Einwanderung nach Großbritannien erreichen. Ein sogenannter „harter Brexit“ würde bedeuten, dass Großbritannien sich vollständig aus dem EU-Binnenmarkt zurückzieht.

An dem Treffen mit May waren auch der walisische Regierungschef Carwyn Jones und die Regierungschefin Nordirlands, Arlene Foster, sowie ihr Stellvertreter Martin McGuinness beteiligt.

Großbritannien hatte bei einem Referendum im Juni mit knapper Mehrheit für einen Austritt aus der EU gestimmt. Während die meisten Engländer und Waliser für den Brexit waren, stimmten Schotten und Nordiren mehrheitlich für den Verbleib in der EU. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion