Schon mehr als 30 Tote bei Waldbränden in Kalifornien
Schon mehr als 30 Tote, 200 Vermisste und rund 250.000 Menschen auf der Flucht vor den Flammen – die derzeitigen Waldbrände in Kalifornien zählen zu den schwersten in dem US-Bundesstaat seit Jahrzehnten. Während die Feuerwehr weiter gegen das riesige „Camp Fire“ und weitere Brände kämpfte, warnte Gouverneur Jerry Brown am Sonntag (Ortszeit), „die neue Abnormalität“ solcher Feuer werde sich in den kommenden Jahren verfestigen.
Allein beim sogenannten Camp Fire in der Region um die nordkalifornische Kleinstadt Paradise kamen 29 Menschen ums Leben, wie der Sheriff des Bezirks Butte, Kory Honea, am Sonntag bei einer Pressekonferenz mitteilte. Damit sind bei diesem Feuer mindestens so viele Menschen gestorben wie beim bislang schlimmsten Waldbrand in der Geschichte Kaliforniens, dem „Griffith-Park“-Feuer im Jahr 1933.
Etwa 200 Menschen wurden allein in der Umgebung von Paradise noch vermisst. In der Kleinstadt zerstörten die Flammen mehr als 6400 Häuser, Paradise wurde damit praktisch dem Erdboden gleich gemacht.
Insgesamt zerstörte das „Camp Fire“ bereits 45.000 Hektar – und es wütet weiter. Nach Angaben der Waldbrandbekämpfungsbehörde Cal Fire war es am Sonntag nur zu 25 Prozent eingedämmt. Drei der mehr als 4000 Feuerwehrleute vor Ort erlitten Verletzungen. Die Behörden gehen davon aus, dass die Löscharbeiten noch drei Wochen dauern werden.
Weiter südlich in Kalifornien kamen beim Waldbrand „Woolsey Fire“ mindestens zwei weitere Menschen ums Leben. Ihre Leichen wurden im Gebiet zwischen Los Angeles und dem Prominentenort Malibu in einem Fahrzeug auf einer privaten Auffahrt gefunden. Das „Woolsey Fire“ zerstörte knapp 35.000 Hektar, darunter einige Häuser im Promi-Ort Malibu, und wurde bislang nur zu 15 Prozent eingedämmt.
Auch das Anwesen von Moderator Thomas Gottschalk brannte nieder, wie er der „Bild“-Zeitung sagte. Seine Frau Thea habe nur ihre beiden Katzen retten können, während er eine Gala in München moderiert habe. Der 68-Jährige bemühte sich trotzt des Unglücks um Humor. „Dass mein Herz für Thea brennt, weiß jeder – aber dass zum Hochzeitstag auch noch unser Haus brennt, muss nicht sein.“
Das Haus von Pop-Star Miley Cyrus in Südkalifornien wurde ebenfalls zerstört. Mit Blick auf die Todesopfer schrieb die Sängerin auf Twitter, sie gehöre dennoch „zu den Glücklichen. Meine Tiere und Liebe meines Lebens haben es heil raus geschafft, und das ist alles, was jetzt zählt.“
Während einige Bewohner von Malibu am Sonntagabend (Ortszeit) in ihre Häuser zurückkehren durften, wurde die Evakuierung des gesamten Nachbarortes Calabasas angeordnet. Für die Bezirke Los Angeles und Ventura rief der Nationale Wetterdienst Warnstufe Rot wegen extremer Brandgefahr aus.
Die Waldbrände in Kalifornien haben insgesamt rund 250.000 Menschen in die Flucht getrieben. Starke Winde erschweren die Löscharbeiten. Die Rauchwolken der Brände überziehen ein riesiges Gebiet.
Gouverneur Brown warnte, Kalifornien werde vermehrt mit schweren Waldbrandkatastrophen zu kämpfen haben. „Das ist nicht die neue Normalität, das ist die neue Abnormalität“, sagte er am Sonntag. Trockenheit und Hitze würden sich wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge in den kommenden Jahren noch verstärken.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erklärte ihre Anteilnahme. Aus den Brandgebieten in Kalifornien kämen „entsetzliche Bilder, entsetzliche Berichte“, sagte ihr Sprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin.
Wegen der Brände sorgten sich viele Menschen auch um in Not geratene Haustiere. Schauspieler James Woods rief in mehreren Twitter-Botschaften zur Aufnahme von obdachlosen Tieren auf. Seine Kollegin Sandra Bullock spendete mit ihrer Familie 100.000 Dollar (88.000 Euro) für die Rettung von Tieren aus den Brandgebieten, wie die Hilfsorganisation Ventura County Humane Society mitteilte. (afp)
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