Schlüsselposten: US-Navy verlegt erstes Schnellangriffs-U-Boot nach Guam

Die US-Marine verstärkt ihre Präsenz im Indopazifik: Ein modernes U-Boot wurde nach Guam verlegt. China mit der weltweit größten Marine und die wachsende Bedrohung durch Cyber-Angriffe auf die USA und Guam werfen Fragen auf.
Titelbild
Das schnelle Angriffs-U-Boot der Virginia-Klasse, USS Minnesota (SSN 783) am 26. November auf dem US-Marinestützpunkt Guam.Foto: U.S. Navy Foto von Mass Communication Specialist 1st Class Justin Wolpert
Von 30. November 2024

Die US-Marine hat eines ihrer modernsten Angriffs-U-Boote nach Guam verlegt, um inmitten der eskalierenden Spannungen mit China die US-Präsenz im Indopazifik zu verstärken. Das berichtet die englischsprachige Ausgabe der Epoch Times.

Die USS Minnesota (SSN-783), ein Schnellangriffs-U-Boot der Virginia-Klasse, und ihre Besatzung von etwa 140 Matrosen trafen am 26. November auf dem Marinestützpunkt Guam ein.

Die Ankunft war Teil des „strategischen Ablegeplans“ der Marine in der Region, bei dem die „fähigsten Einheiten nach vorn verlegt werden“, so die US-Marine in einer Pressemitteilung. „Diese Haltung ermöglicht Flexibilität für maritime und gemeinsame Operationen, wobei die vorwärts verlegten Einheiten bereit sind, schnell zu reagieren, um Aggressionen abzuschrecken und eine friedliche und wohlhabende indopazifische Region zu fördern.“

China verfügt weltweit über die größte Marine

Laut einem 2023 vom Pentagon veröffentlichten Bericht verfügt China derzeit über die weltweit größte Marine. Das Land besitzt mehr als 370 Schiffe. Darunter befinden sich je sechs ballistische Raketen-U-Boote und Angriffs-U-Boote. Sie sind mit Nuklearantrieben ausgestattet. Das Pentagon schätzt, dass die U-Boot-Flotte des kommunistischen Landes bis 2035 auf 80 Einheiten anwächst.

Admiral Samuel Paparo, Chef des Indopazifik-Kommandos, bezeichnete die Region auf einer Veranstaltung der Washingtoner Denkfabrik Brookings Institution Anfang des Monats als den „stressigsten Schauplatz“.

Die USS Minnesota schließt sich nun vier Schnellangriffs-U-Booten der Los-Angeles-Klasse aus der Zeit des Kalten Krieges im U-Boot-Geschwader 15 in Guam an. Die vier älteren U-Boote sind USS Asheville (SSN-758), USS Jefferson City (SSN-759), USS Annapolis (SSN-760) und USS Springfield (SSN-761).

U-Boote in Küstennähe

Die U-Boote der Virginia-Klasse verfügen über bessere Kriegsführungsfähigkeiten, einschließlich Küstenoperationen, so die US-Marine auf ihrer Internetseite. Ferner können diese Schiffe größere Nutzlasten befördern und ihren Kommandanten ein besseres Situationsbewusstsein bieten.

Die USS Minnesota wurde 2013 in Dienst gestellt und war nach Angaben der Marine das zehnte U-Boot der Virginia-Klasse, das in Dienst gestellt wurde.

„Die Minnesota setzt sich aus vorbildlichen Persönlichkeiten zusammen, die einige unserer besten Matrosen in der Flotte repräsentieren. Sie sind begierig darauf, sich in die örtliche Gemeinschaft einzubringen und bereit, einen Beitrag zu unseren strategischen Zielen zu leisten und die Kampfbereitschaft im Pazifik aufrechtzuerhalten“, sagte Isaac Pelt, Kommandierender Offizier der Minnesota, in einer Erklärung.

Militärische Abschreckung im Indopazifik weiter stärken

Im September dieses Jahres hat die Marine die USS New Jersey (SSN-796) in Dienst gestellt. Damit erhöht sich die Zahl der aktiven U-Boote der Virginia-Klasse auf 23.

„Guam dient als strategischer Vorposten im westlichen Pazifik und spielt eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der Stabilität in der gesamten Region“, sagte Kapitän Neil Steinhagen, Kommandeur der U-Boot-Staffel 15, in einer Erklärung. Die USS Minnesota „wird unsere operativen Fähigkeiten verbessern und die Abschreckungsbemühungen im gesamten Indopazifik weiter stärken“, fügte Steinhagen hinzu.

Für die nationale Sicherheit seien die U-Boote der Virginia-Klasse von entscheidender Bedeutung, heißt es in einer Stellungnahme von Wilson Beaver. Er ist politischer Berater für den Verteidigungshaushalt am Allison Center for National Security der Heritage Foundation.

Diese amerikanischen U-Boote sind Beaver zufolge denen der Chinesen „immer noch eine Generation voraus“. Das gelte für den Antrieb ebenso wie für die Waffensysteme und die Geräuschreduzierungstechnologie.

Cyber-Angriffe auf USA und Guam

Guam ist etwa 6.116 Kilometer von Hawaii und 2.736 Kilometer von Taiwan entfernt. Sie ist eine selbst verwaltete Insel, deren Übernahme die Kommunistische Partei Chinas anstrebt. Guam ist auch Teil der zweiten Inselkette von Japan bis Mikronesien. Taiwan liegt im Herzen der ersten Inselkette, die sich von der südlichen japanischen Insel Kyushu über die Philippinen bis zur malaiischen Halbinsel erstreckt.

Seit Jahrzehnten betrachten Militärstrategen die erste Inselkette als eine Barriere, die das chinesische Regime daran hindert, seine Luft- und Seemacht auf die zweite Inselkette und darüber hinaus auszudehnen.

Der Rat für Auswärtige Beziehungen (Council on Foreign Relations, CFR) erklärte in einem im September auf seiner Internetseite veröffentlichten Artikel, dass Guam aufgrund seiner Nähe zu Asien ein „kritischer logistischer Knotenpunkt“ in einem Konflikt mit China um Taiwan sein könnte.

In dem Beitrag wird auf den Microsoft-Bericht 2023 verwiesen, in dem festgestellt wird, dass Chinas staatlich geförderte Cyber-Bedrohungsgruppe „Volt Typhoon“ seit Mitte 2021 kritische Infrastrukturen in Guam und den USA angegriffen hat.

„Viele glauben, dass diese Operation darauf abzielte, Schwachstellen ausfindig zu machen, die ausgenutzt werden könnten, um den Vereinigten Staaten die Möglichkeit zu nehmen, während eines Konflikts von der Insel aus zu operieren“, heißt es in dem Artikel des Rats.



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