Schleswig-Holstein: Millionenschaden nach Sabotage an Gaspipeline

Die mutmaßliche Sabotage an der „ETL 180“-Pipeline in Schleswig-Holstein hat zu einem Schaden von mindestens 1,6 Millionen Euro geführt.
Titelbild
Gasleitungen in Brunsbüttel.Foto: Morris MacMatzen/Getty Images
Epoch Times9. Januar 2024

Beschädigungen an der im Bau befindlichen Pipeline „ETL 180“ in Schleswig-Holstein sind offenbar schwerwiegender als bislang bekannt. Die Gasleitung sei an mindestens acht Stellen angebohrt worden, berichtet der „Spiegel“. Die Löcher sollen sich demnach im vierten Bauabschnitt der Trasse befinden und verteilen sich über eine Strecke von über einem Kilometer.

Die LNG-Pipeline soll das neue Flüssiggasterminal bei Brunsbüttel mit dem deutschen Energienetz verbinden. Nach vorläufigen Schätzungen entstand durch die mutmaßliche Sabotage ein Schaden von mindestens 1,6 Millionen Euro.

Der oder die Täter verwendeten nach Ermittlungen des schleswig-holsteinischen Landeskriminalamts offenbar professionelle Ausrüstung – darunter kleinkalibrige Spezialbohrer.

Die Löcher in der stählernen Gasleitung seien von außen kaum zu erkennen gewesen, da sich der darüber liegende Kunststoffüberzug nach dem Bohren wieder zusammengezogen habe, hieß es aus Sicherheitskreisen.

Bekennerschreiben oder Warnungen vor der potenziell gefährlichen Manipulation der Gasleitung hinterließen die Täter offenbar nicht. Nach Informationen des „Spiegel“ wurden die Löcher erst bei elektronischen Kontrollen der Röhren festgestellt und am 28. November der Polizei gemeldet.

Wegen der mutmaßlich vorsätzlichen Beschädigung der Trasse, die zur „Kritischen Infrastruktur“ der deutschen Energieversorgung zählt, hat die Karlsruher Bundesanwaltschaft inzwischen ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der verfassungsfeindlichen Sabotage eingeleitet. Das Verfahren richtet sich bislang gegen unbekannt.

Laut „Spiegel“ gab es bereits in der Vergangenheit Versuche, den Pipeline-Neubau zu sabotieren: Im April wurde in der Nähe der Ortschaft Groß Nordende ein angesägtes Rohrelement entdeckt; im August wurden Baumaschinen bei Büttel im Kreis Steinburg schwer beschädigt, wobei ein Sachschaden von rund 500.000 Euro entstand. (dts/dl)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion