Schlepper töten mehr als zwölf Migranten in Libyen
Schleuser haben in Libyen mindestens zwölf Migranten bei einer versuchten Flucht aus einem Gefangenenlager erschossen. Die Opfer gehörten zu einer Gruppe von etwa 200 Flüchtlingen aus Eritrea, Äthiopien und Somalia, die versucht hatten, aus ihrem Gefängnis zu entkommen, wie das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) am Freitag mitteilte.
Viele weitere Migranten seien bei dem Ausbruchsversuch am 23. Mai von den Menschenschleusern verletzt worden. Das Lager befindet sich in der Stadt Bani Walid, 170 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Tripolis gelegen. „Die Überlebenden sprachen von Folter und Ausbeutung durch die Schleuser“, teilte das UNHCR weiter mit. Einige Migranten seien bis zu drei Jahre in Gefangenschaft gewesen.
Lukratives Geschäft für die bewaffneten Milizen
Bani Walid liegt an einer Transitroute der Schlepper in Richtung Mittelmeerküste. Nach Angaben eines örtlichen Verantwortlichen gibt es in der Region etwa 20 illegale Lager, in denen Flüchtlinge von Schleusern interniert werden. Diese halten die Menschen gefangen, um von ihren Familien Lösegelder zu erpressen.
Zuerst hatte hatten Hilfsorganisationen und örtliche Quellen vor einer Woche von der Flucht in Bani Walid berichtet. Der Vorfall zeige einmal mehr die „riesige Herausforderung“, Flüchtlingen in Libyen Schutz zu gewähren, erklärte das UNHCR.
Seit dem Sturz von Libyens Machthaber Muammar al-Gaddafi 2011 herrscht Chaos in dem nordafrikanischen Land. In weiten Teilen haben bewaffnete Milizen das Sagen. Etliche von ihnen sind im lukrativen Geschäft mit dem Schleusen von Flüchtlingen aktiv, die über das Mittelmeer nach Europa gelangen wollen. (afp)
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