Schiiten kündigen Proteste an nach Anschlag auf Moschee im afghanischen Herat

Die Wut der Schiiten, die mit rund drei Millionen Angehörigen im mehrheitlich sunnitischen Afghanistan eine Minderheit stellen, richtet sich auch gegen die Behörden. "Sie haben noch nicht einmal versucht, die Angreifer zu stoppen."
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Ein Polizist nach einem Anschlag in Kabul, Afghanistan.Foto: SHAH MARAI/AFP/Getty Images
Epoch Times2. August 2017

Nach dem Anschlag vom Dienstag auf eine Moschee in Afghanistan mit mindestens 30 Toten haben Angehörige der schiitischen Minderheit zu Protesten aufgerufen. „Wir werden die Toten heute Nachmittag begraben und dann werden wir auf die Straße gehen und Gerechtigkeit verlangen“, sagte Farhad Dost, der bei dem Anschlag in Herat einen Angehörigen verlor, am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP.

„Sie haben sogar siebenjährige Kinder getötet“, sagte Dost. „Das war kein Anschlag auf Schiiten, das war ein Anschlag auf alle Afghanen, auf alle Muslime.“

Die Wut der Schiiten, die mit rund drei Millionen Angehörigen im mehrheitlich sunnitischen Afghanistan eine Minderheit stellen, richtet sich auch gegen die Behörden. „Der Polizeiposten ist nur hundert Meter von der Moschee entfernt“, sagte Dost. „Sie haben noch nicht einmal versucht, die Angreifer zu stoppen.“

Bei dem Angriff am Dienstag waren in der Moschee im westafghanischen Herat 30 Menschen getötet und 64 weitere verletzt worden. Augenzeugen zufolge feuerten zwei Angreifer zunächst auf die Gläubigen, dann warfen sie Granaten in das Gebäude und sprengten sich schließlich selbst in die Luft.

Bisher bekannte sich niemand zu dem Anschlag. Die radikalislamischen Taliban wiesen eine Verantwortung zurück. Am Montag hatte die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) einen Anschlag auf die irakische Botschaft in der afghanischen Hauptstadt Kabul für sich beansprucht. Der IS hatte in den vergangenen Monaten immer wieder schiitische Muslime und Moscheen im Land ins Visier genommen.  (afp)



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