Schäuble für harte Verhandlungen: Brexit wird ein Lernprozess für die Briten
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat für eine harte Haltung bei den Austrittsverhandlungen der EU mit Großbritannien plädiert. „Wir wollen die Briten nah bei uns haben, aber es gibt keine Rechte ohne Pflichten“, sagte Schäuble der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Freitagsausgabe). „Das wird ein Lernprozess sein, auch und gerade für die Briten“, sagte der CDU-Minister. „Sie haben ihren großen Finanzplatz in London, aber sie werden den Zugang zum EU-Markt nicht wie gewohnt behalten, wenn sie nicht auch die Regeln des europäischen Raumes akzeptieren.“
Es geht nach den Worten von Schäuble nicht darum, die Briten für den EU-Austritt zu bestrafen. Diese Sicht der Dinge teile er nicht. Der Brexit werde sowieso weh tun – den Briten ebenso wie allen anderen in Europa, sagte der CDU-Politiker. „Aber es ist natürlich wichtig, dass wir den Rest der EU zusammenhalten.“
Die EU-Staaten müssen sich nach Einschätzung des Finanzministers darauf einstellen, „dass versucht werden wird, die verschiedenen EU-Staaten mit ihren speziellen Interessen gegeneinander auszuspielen“. Das gelte auch für Deutschland mit seinen großen Automobilproduzenten und anderen Exporteuren. „Aber wir dürfen uns nicht teilen lassen, sondern müssen einig sein in den Gesprächen mit der Regierung in London“, forderte der CDU-Politiker.
„Die große Aufgabe“ bei den Brexit-Verhandlungen besteht nach den Worten von Schäuble darin, den Schaden auf allen Seiten so gering wie möglich zu halten. „Das wird schwierig: zum einen, weil die Detailfragen sehr kompliziert und vielfältig sind; zum anderen, weil die Verhandlungen in zwei Jahren abgeschlossen sein müssen. Aber die Uhr tickt.“ Es müsse deshalb schnell und intensiv verhandelt werden.
Die britische Regierung hatte am Mittwoch offiziell den Antrag auf den EU-Austritt des Landes eingereicht. (afp)
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