Sanktionen unbeachtet: Länder importieren weiterhin aus Nordkorea – Deutschland handelt immer mehr

Vor drei Wochen meldete China, es habe alle Importaktivitäten mit Nordkorea eingestellt. Jetzt hieß es in einem neuen Bericht der UNO, dass Pjöngjang illegale Exporte in Höhe von umgerechnet 224 Millionen Euro zu verzeichnen hat, unter anderem auch nach China. Und auch Deutschland soll weiterhin mit Nordkorea handeln, zeigen jüngste Zahlen des statistischen Bundesamts.
Titelbild
Pjöngyang, NordkoreaFoto: Stringer/Getty Images
Epoch Times11. September 2017

Vor drei Wochen war laut Meldung von dpa bekannt geworden, dass China einen Importstopp für Produkte aus Nordkorea verhängte und damit die neuen UN-Sanktionen umsetzte. 

Nordkorea ist stark abhängig von Exporten nach China, weil 80 Prozent des nordkoreanischen Außenhandels über China laufen und das Land sehr arm ist. Peking beendete den Import von Eisen, Meeresfrüchten, Blei, Kohle und Erzen. Bereits genehmigte Lieferungen in den Häfen könnten noch angenommen werden, hieß es. Neue Einfuhren dagegen nicht.

Die verschärften UN-Sanktionen waren nach dem neuesten Test einer nordkoreanischen Langstreckenrakete verhängt worden.

Neue Sanktionen gegen Pjöngjang

Neueste Berichte der UNO zeichnen dagegen ein ganz anderes Bild, wie das „Handelsblatt“ am Sonntag berichtete. Die USA haben für den heutigen Montag ein Votum über neue Sanktionen gegen Pjöngjang einberufen, da die UNO illegale Exporte Pjöngjangs in Höhe von umgerechnet 224 Millionen Euro gemeldet hat, heißt es dort. Empfänger von Rohstoffen wie Kohle und Eisenerz seien in den vergangenen sechs Monaten Länder wie China, Indien, Malaysia und Sri Lanka gewesen, sei aus dem Bericht der Vereinten Nationen hervorgegangen.

Die bestehenden Sanktionen würden kaum durchgesetzt werden, erklärten die Verfasser des UNO-Berichts laut Handelsblatt. Nordkorea habe zudem Umgehungstaktiken entwickelt, um beispielsweise Strafmaßnahmen im Zuge eines Waffenembargos sowie Verschiffungs- und Finanzbeschränkungen auszuweichen, so das Blatt.

Deutschland handelt immer mehr mit Nordkorea

Obwohl die USA enormen Druck ausüben, treibt Deutschland so viel Handel mit Nordkorea wie schon seit Jahren nicht mehr, schreibt der „Focus“. Deutschland war demzufolge in seinen Außenhandelsbeziehungen zu Nordkorea erst kürzlich so erfolgreich wie zuletzt 2014, so das Blatt.

Nach den jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes soll es noch im Mai Waren im Wert von gut 1,2 Millionen Euro aus Nordkorea importiert haben. Aus Deutschland exportiert wurde aber nur ein Viertel der Summe in das kommunistische Land.

Im vergangenen Jahr hatte Deutschland hauptsächlich pharmazeutische Produkte und Maschinen im Wert von 5,7 Millionen nach Nordkorea geliefert, das asiatische Land belieferte uns im Gegenzug mit Metallen, Metallerzeugnissen und Datenverarbeitungsgeräten im Wert von 4 Millionen Euro, so die Angaben von Focus.

Auch wenn sich der Umfang gemessen am gesamten Außenhandel Deutschlands im Minimalbereich bewegt, könnte Deutschland nun dennoch ins Visier von Trumps Warnung geraten, „den Handel mit allen Ländern einzustellen, die Geschäfte mit Nordkorea machten“, befürchtet das Blatt.

Insgesamt hatte das deutsche Exportvolumen 2016 laut Focus ein historisches Rekordniveau von 1,2 Billionen Euro erreicht.

(mcd)



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