Russlands Wiederwahl in UN-Menschenrechtsrat gescheitert – Aber Saudi-Arabien bestätigt

Die 193 Staaten zählende UN-Vollversammlung hat Russland überraschend die Wiederwahl in den aus 47 Staaten bestehenden Menschenrechtsrat verwehrt. Das Land kam bei der Abstimmung in New York am Freitag auf lediglich 112 Stimmen und konnte sich damit nicht gegen Ungarn und Kroatien durchsetzen.
Titelbild
Vor dem UN Gebäude in New York.Foto: Spencer Platt/Getty Images
Epoch Times28. Oktober 2016

Die UN-Vollversammlung hat Russland überraschend die Wiederwahl in den aus 47 Staaten bestehenden Menschenrechtsrat verwehrt. Das Land kam bei der Abstimmung in New York am Freitag auf lediglich 112 Stimmen und konnte sich damit nicht gegen Ungarn und Kroatien durchsetzen. Anfang der Woche hatten zahlreiche Organisationen dazu aufgerufen, Russland wegen dessen Rolle im Syrien-Krieg nicht wiederzuwählen. Saudi-Arabien wurde dagegen bestätigt.

Am Freitag wurde über die Neubesetzung von 14 Sitzen im UN-Menschenrechtsrat für drei Jahre ab 2017 abgestimmt. In der Osteuropa-Gruppe waren zwei Sitze neu zu besetzen, die nun an Ungarn (144 Stimmen) und Kroatien (114 Stimmen) gehen. Das wegen schwerer Menschenrechtsverletzungen und des laufenden Kriegs im Jemen kritisierte Saudi-Arabien kam auf 152 Stimmen. China, Ägypten und Kuba wurden ebenfalls wiedergewählt. Die anderen gewählten Mitglieder sind Brasilien, Großbritannien, Irak, Japan, Südafrika, Tunesien , Ruanda und die USA.

Mehr als 80 Menschenrechts- und Hilfsorganisationen, darunter Human Rights Watch (HRW) und Refugees International hatten die UN-Mitglieder aufgefordert, sich zu fragen, ob Russlands militärische Unterstützung für den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad mit einem Sitz im Gremium zur Wahrung der Menschenrechte vereinbar sei. Die Unterzeichner warfen dem Kreml routinemäßige Angriffe auf Zivilisten vor. Ein Vertreter von HRW zeigte sich am Freitagabend in Genf zufrieden, dass „die Botschaft gehört wurde“.

Der russische UN-Botschafter Witali Tschurkin sagte, sein Land sei lange in dem Gremium gewesen und brauche nun „eine Pause“. Er fügte hinzu: „Kroatien und Ungarn sind aufgrund ihrer Größe glücklicherweise nicht so stark den Winden der internationalen Diplomatie ausgesetzt. Russland ist ziemlich exponiert.“ Er äußerte sich überzeugt, dass Russland dem Menschenrechtsrat bald wieder angehören werde.

Der UN-Menschenrechtsrat wurde 2006 gegründet. Am vergangenen Freitag hatte er sich mit der Lage in der syrischen Metropole Aleppo befasst und eine gesonderte Untersuchung zu den Menschenrechtsverletzungen in der zwischen syrischen Truppen und islamistischen Milizionären umkämpften Stadt gefordert. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion