Russlands Auslandsgeheimdienst-Chef: Ausweisung russischer Diplomaten hilft nur Terroristen
Die Ausweisung russischer Diplomaten sei eine direkte Hilfe für Terroristen – dies meinte der Leiter des russischen Auslandsgeheimdienstes Sergej Naryschkin.
Denn die westlichen Staaten hätten nach dem Skripal-Fall auch drei Mitarbeiter des Auslandgeheimdienstes (Sluschba wneschnei raswedki, SWR) ausgewiesen. Diese seien zur internationalen Terrorismusbekämpfung in die jeweiligen Länder gesandt und auch als SWR-Mitarbeiter vorgestellt worden, sagte der SWR-Pressesprecher Sergej Iwanow der russischen Presseagentur „Interfax“ am Mittwoch.
Die ausgewiesenen SWR-Mittarbeiter seien „seinerzeit nach einer althergebrachten Gepflogenheit den Regierungen der Gaststaaten im Rahmen der partnerschaftlichen Zusammenarbeit offiziell vorgestellt worden“, so Iwanow.
Mithilfe dieser Zusammenarbeit sollten die Aktivitäten internationaler Terrororganisationen aufgedeckt und unterbunden werden, fügte der SWR-Pressesprecher hinzu.
Die Ausweisung der SWR-Agenten behindere nun den Informationsaustausch im Bereich Sicherheit zwischen den jeweiligen Staaten und den russischen Behörden und Bürgern, betonte laut Iwanow der SWR-Chef. Außerdem hemme das Vorgehen der westlichen Länder die gemeinsame Terrorismusbekämpfung der Geheimdienste.
Nach dem Giftanschlag auf den russischen Doppelspion Sergej Skripal in Großbritannien hatten mehr als 20 westliche Staaten in einer abgestimmten Aktion die Ausweisung russischer Diplomaten beschlossen. Russland reagierte daraufhin seinerseits mit „symmetrischen Maßnahmen“ und wies westliche Diplomaten aus.
Großbritannien und andere westliche Staaten machen Moskau für den Giftanschlag im englischen Salisbury verantwortlich. Der Kreml weist die Vorwürfe entschieden zurück. (afp/as)
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