Russland: Zwei Jahre Lagerhaft für Pussy Riot
Die russische Justiz greift durch: Die regierungskritischen Musikerinnen der Punk-Band „Pussy Riot“ sind zu je zwei Jahren Lagerhaft verurteilt worden. Das Gericht in Moskau erklärt, die drei verurteilten Frauen hätten sich „Rowdytum“ und „Anstiftung zum religiösen Hass“ zu Schulden kommen lassen.
Im Februar hatte „Pussy Riot“ in dieser Moskauer Kirche demonstriert gegen die Wiederwahl von Wladimir Putin, damals Ministerpräsident und heute wieder Staatschef. Außerdem kritisieren sie die Verbindungen zwischen Politik und orthodoxer Kirche.Bei der Urteilsverkündung heißt es, die Frauen hätten „keine Reue gezeigt“, die „öffentliche Ordnung verletzt“ und die „Gefühle der Gläubigen beleidigt“.
Vor dem Gerichtsgebäude in Moskau bekunden Unterstützer ihre Solidarität mit „Pussy Riot“. Sergej Udalzow, Chef der oppositionellen Linksfront: „Sie haben persönlich den Präsidenten beleidigt, den wir nicht für legitim halten, weil es keine fairen Wahlen gab. Und deswegen ist der Prozess auch nicht fair.“ Nach seinen Äußerungen wird der Chef der oppositionellen Linksfront von der Polizei abgeführt.
Das Urteil löst bei Politikern im Ausland Empörung aus, auch in Deutschland. In mehreren Städten Europas gibt es Proteste, wie hier in Paris. In Berlin haben sich Demonstranten vor der russischen Botschaft versammelt. „Es ist auch ein Zeichen für das Land. Weil, es wird nicht nur diese drei Personen gerichtet, es wird alle Leute von freier Meinung, von gutem Willen gerichtet.“
„Also, das Problem ist glaube ich, dass sich in Russland eine Entwicklung gerade zuträgt, die sehr ungut ist. Es wird immer repressiver. Und Pussy Riot wird jetzt quasi dargestellt als ein Exempel, damit die Leute sich nicht mehr wehren gegen dieses Putin-System.“
Ursprünglich hatten den Pussy-Riot-Musikerinnen sieben Jahre Haft gedroht. Nach heftiger internationaler Kritik sprach sich Präsident Putin für ein mildes Urteil aus. Die Staatsanwaltschaft forderte dann später drei Jahre Haft. Nun müssen die Frauen, von denen zwei Kinder haben, zwei Jahre in Haft. Die Verteidigung hatte auf Freispruch plädiert. (sfr / clipkit-afp)
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