Angst vor Rezession: Russland wirbt auf Wirtschaftsforum in St. Petersburg um Investoren

Angesichts einer lahmenden Konjunktur und der Sanktionen des Westens wirbt Russland auf dem diesjährigen Wirtschaftsforum in St. Petersburg um Investoren. Er herrscht die Angst vor einer Rezession.
Titelbild
Wirtschaftsforum in Russland.Foto: ALEXEY NIKOLSKY/AFP/Getty Images
Epoch Times6. Juni 2019

Angesichts einer lahmenden Konjunktur und der Sanktionen des Westens wirbt Russland auf dem diesjährigen Wirtschaftsforum in St. Petersburg um Investoren. „Wenn wir nichts unternehmen, könnten wir bis 2021 in die Rezession rutschen“, warnte bei der Eröffnung am Donnerstag der russische Finanzminister Maxim Oreschkin. Der Präsident des Rechnungshofes, Alexander Kudrin, mahnte „energische strukturelle Reformen“ an.

Ohne Reformen werde Russland sein Wachstumsziel von über drei Prozent nicht erreichen, sagte Kudrin weiter. Er nannte insbesondere das Justizsystem.

Kudrin kritisierte insbesondere die Festnahme des US-Investors Michael Calvey und seines französischen Mitarbeiters Phillipe Delpal im Februar. Sie sei ein „Schock für die Wirtschaft“ gewesen. Die Justiz hatte sie wegen Betrugsverdachts festgenommen. Calvey ist einer der Gründer und Partner des Investmentfonds Baring Vostok, der zu den größten in Russland zählt und Milliarden in Unternehmen in Russland investierte.

US-Botschafter Jon Huntsman lehnte wegen der Festnahme Calveys eine Teilnahme am Wirtschaftsforum ab. Frankreich sandte seinen Botschafter – im vergangenen Jahr war Präsident Emmanuel Macron gekommen.

Altmaier betont enge wirtschaftliche Beziehungen zu Russland

Für Deutschland reist Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) nach St. Petersburg, er wird begleitet von einer Delegation von Unternehmern. Er betonte vor seiner Abreise die engen wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Russland. Das deutsche Engagement in Russland sei weiterhin bedeutend, auch Russland habe großes Interesse an guten Wirtschaftsbeziehungen mit Deutschland.

„Wir müssen dabei aber wieder neues gegenseitiges Vertrauen schaffen, dann lassen sich auch andere Probleme besser lösen.“ Er werde für die deutsche Wirtschaft für ein günstigeres Investitionsklima in Russland werben, erklärte Altmaier.

Der Minister nimmt am Freitag an dem Forum teil. Er wird nach Angaben seines Ministeriums auch bilaterale Gespräche mit russischen Regierungsvertretern führen.

In St. Petersburg erwartet wird auch der chinesische Staatschef Xi Jinping, der von Russlands Staatschef Wladimir Putin bereits am Mittwoch in Moskau zu einem Staatsbesuch empfangen worden war. Dabei hatte der Kreml in Aussicht gestellt, dass Xi und Putin eine Erklärung über „globale Partnerschaft und strategische Zusammenarbeit“ unterzeichnen und damit näher aneinanderrücken. (afp)



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