Russland, Türkei und Iran beraten Ende Dezember über Syrien-Konflikt
Nach der nahezu vollständigen Rückeroberung von Aleppo durch die syrischen Regierungstruppen wollen Russland, die Türkei und der Iran in knapp zwei Wochen über eine Lösung des Syrien-Konflikts beraten. Das Treffen werde am 27. Dezember in Moskau stattfinden, sagte der türkische Außenminister Mevlut Cavusoglu am Mittwoch dem Fernsehsender TGRT Haber.
Die türkische Regierung bemühe sich schon länger um einen landesweiten Waffenstillstand und den Beginn von Verhandlungen über eine politische Lösung, sagte Cavusoglu. „Aus diesem Grund“ werde die Türkei auch an dem Dreier-Treffen zu Syrien in Moskau teilnehmen.
Die Türkei, Russland und der Iran unterstützen im Syrien-Konflikt entgegengesetzte Seiten: Russland und der Iran sind die wichtigsten Verbündeten von Staatschef Baschar al-Assad und unterstützen die Regierungstruppen auch militärisch. Die Türkei hilft in Syrien dagegen oppositionellen Kräften im Kampf gegen Assad. Das türkische Militär geht in Syrien zudem gegen kurdische Milizen vor, um deren Vormarsch dort zu stoppen.
In den vergangenen Tagen war es den syrischen Regierungstruppen mit Unterstützung der russischen Luftwaffe sowie schiitischer Milizen unter anderem aus dem Iran gelungen, den seit 2012 von den Rebellen gehaltenen Ostteil Aleppos fast vollständig zurückzuerobern.
Am Dienstag verkündete Russland ein Ende der Kampfhandlungen, am Mittwoch flammten die Kämpfe in der zweitgrößten Stadt Syriens jedoch wieder auf. Auch eine Vereinbarung zum Abzug von Zivilisten und Aufständischen, die am Dienstag stattfinden hätte sollen von Russland und der Türkei bestätigt worden war, scheiterte zunächst, da die Rebellen innerhalb der Waffenruhe das Feuer wieder eröffneten.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan telefonierte am Mittwochabend mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin, um den vereinbarten Abzug von Zivilisten und Rebellen aus Aleppo doch noch zu ermöglichen. Beide Präsidenten hätten betont, dass die vereinbarte Waffenruhe umgesetzt und Verstöße dagegen gestoppt werden müssten, verlautete aus Erdogans Umfeld. Sie seien zudem einig, dass die Evakuierung von Zivilisten und Rebellen über sichere Fluchtkorridore „so bald wie möglich“ beginnen müsse. (afp/so)
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