Russland: Türkei steht kurz vor Einmarsch in Syrien – Ölpreise steigen

Russland meldet türkische Truppenzusammenziehungen nahe der syrisch-türkischen Grenze. Fast zeitgleich steigen die Preise für Rohöl.
Titelbild
Der russische Präsident Wladimir Putin (R) und der türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan, während des 20-Gipfels in Los Cabos, Mexiko am 18. Juni 2012.Foto: ALEXEI Nikolski / AFP / Getty Images
Epoch Times5. Februar 2016

„Wir haben gewichtige Gründe für den Verdacht, dass die Türkei intensive Vorbereitungen für eine Militärintervention auf dem Gebiet eines souveränen Staates – Syriens – trifft“, sagte gestern der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, berichten die Deutschen Wirtschafts Nachrichten (DWN). 

Soldaten und Militärgerät würden an der türkisch-syrischen Grenze zusammengezogen, sagte Konaschenkow. Mit dem dort zur Verfügung stehenden Material könnten „schnelle Bewegungen“ von Militärkolonnen „in einem Kriegsgebiet“ organisiert werden.

Fast zeitgleich mit diesen Meldungen gab es einen sprunghaften Anstieg des Rohölpreises der Sorten WTI auf über 33 Dollar und Brent auf über 35 Dollar.

Türkei verbietet Überflug eines russischen Aufklärers

Im Vorfeld hatte die türkische Regierung einen russischen Aufklärungsflug über türkisch-syrisches Grenzgebiet verboten. Der beantragte Aufklärungsflug sollte auf der Grundlage des Open-Sky-Vertrags von 2002 zwischen dem 2. und 5. Februar über Luftwaffenstützpunkte führen, die von der NATO genutzt werden.

„Wenn in Ankara jemand denkt, dass durch das Verbot eines russischen Aufklärungsfluges irgendetwas verheimlicht werden kann, ist es unprofessionell“, sagte Konaschenkow.

Wie "DWN" berichtet, wollte das türkische Außenministerium nicht zu den russischen Vorwürfen Stellung nehmen. Es bestätigte aber, dass ein russischer Überflugantrag aus „Sicherheitsgründen“ abgelehnt worden sei. Ende Januar gab es Vorwürfe aus Ankara, ein russisches Kampfflugzeug sei in den türkischen Luftraum eingedrungen. Am 24. November 2015 schoss die türkische Luftwaffe eine russische Su-24 über dem syrisch-türkischen Grenzgebiet ab.

Nun droht offenbar ein Truppeneinmarsch der Türkei in Dscharabulus am Euphrat. Dies ist der Hauptnachschubweg der Terror-Miliz "Islamischer Staat". 

Bereits im Januar soll die türkische Armee einen Einmarsch nach Syrien geplant haben. Durch israelische, kurdische und russische Medien ging die Nachricht, die Türkei hätte mit Truppen-Einheiten den Norden Syriens infiltriert. Käme es zum Ernstfall einer türkischen Invasion, würde Russland seine S-400-Raketen einsetzen, hieß es damals aus Moskau. Der türkische Geheimdienst behauptete, russische Soldaten an der Grenze zur Türkei gesehen zu haben. (dk)



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