Russland sieht Nuklearwaffen-Überlegung der Ukraine als „gefährliche Provokation“ an

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj deutete die Entwicklung von Nuklearwaffen an, wenn das Land kein Mitglied der NATO würde. Russland reagierte darauf.
In seinen 25 Jahren an der Macht hat Kremlchef Wladimir Putin viele Krisen durchgemacht - und politisch überlebt. (Archivbild)
Der russische Präsident Wladimir Putin äußerte sich zur Andeutung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.Foto: Aleksey Babushkin/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa
Epoch Times18. Oktober 2024

Der russische Präsident Wladimir Putin hat Äußerungen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, wonach Kiew nach Atomwaffen streben könnte, wenn es kein NATO-Mitglied werden könne, als „gefährliche Provokation“ zurückgewiesen.

„Dies ist eine gefährliche Provokation. Auf jeden Schritt in diese Richtung wird es eine entsprechende Reaktion geben“, sagte Putin am Freitag vor ausländischen Journalisten.

Er wisse nicht, ob die Ukraine in der Lage sei, eine Atomwaffe zu entwickeln, sagte Putin, fügte aber hinzu, dies sei „nicht schwierig in der modernen Welt“. Er könne auf jeden Fall sagen, „dass Russland unter keinen Umständen zulassen wird, dass dies geschieht“, fügte Putin hinzu.

Selenskyj deutete Entwicklung von Nuklearwaffen an – und dementiert wieder

Selenskyj hatte am Donnerstag in einer Rede in Brüssel angedeutet, dass sein Land versuchen könne, Nuklearwaffen zu erhalten, um eine Form der Abschreckung gegenüber Moskau zu erreichen, wenn es nicht in die NATO eintreten könne.

„Entweder verfügt die Ukraine über Nuklearwaffen, die ihr als Schutz dienen, oder sie muss Mitglied in einer Allianz sein“, sagte der ukrainische Präsident. „Wir kennen keine Allianz, die so effizient ist“, wie die NATO, betonte er.

Am selben Abend wies er im NATO-Hauptquartier Medienberichte zurück, er habe bei seinem Auftritt auf dem EU-Gipfel eine mögliche Wiederbewaffnung seines Landes mit Atomwaffen angedeutet. „Wir haben nie darüber gesprochen, dass wir den Bau von Atomwaffen vorbereiten“, sagte der Präsident.

Ukraine gab 1994 Atomwaffen ab

Vielmehr habe er auf das Budapester Memorandum von 1994 verwiesen, so Selenskyj weiter. Damals habe die Ukraine auf die Atomwaffen auf ihrem Gebiet verzichtet und im Gegenzug Sicherheitsgarantien auch von Russland erhalten. Der russische Präsident Wladimir Putin habe die Garantien jedoch durch sein militärisches Vorgehen aufgekündigt, deshalb sei die Nato-Mitgliedschaft heute die einzige Alternative für die Ukraine.

Russland sieht nach Ansicht Putins keine Möglichkeit für die Ukraine, unbemerkt eine Atombombe zu bauen. „Russland ist in der Lage, jede Bewegung zu verfolgen, die darauf abzielt, dass Kiew Atomwaffen erhält.“ (dpa/afp/red)



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