Russland schickt Kriegsschiffe durch den Bosporus
Russland hat am Freitag zwei mit Marschflugkörpern bestückte Kriegsschiffe durch den Bosporus in Richtung Mittelmeer geschickt. Die russischen Fregatten „Admiral Makarow“ und „Admiral Grigorowitsch“ hatten zuvor den Hafen von Sewastopol auf der Krim-Halbinsel verlassen, wie ein Sprecher der russischen Armee erklärte. Der Schritt erfolgte Stunden nach der militärischen Eskalation zwischen der türkischen Armee und syrischen Regierungstruppen in Idlib mit dutzenden Toten.
Die beiden Kriegsschiffe seien mit hochgenauen Marschflugkörpern des Typs Kalibr-NK ausgestattet, sagte der Sprecher der russischen Flotte, Alexej Rulew, laut russischen Nachrichtenagenturen. Es handele sich um einen „planmäßigen Transit“. Die Schiffe sollen demnach den Bosporus und anschließend die Dardanellen durchqueren. Zum Ziel der Fregatten äußerte sich der Sprecher nicht. In der Regel durchqueren russische Marineschiffe die türkische Meerenge aber zur Versorgung der russischen Streitkräfte in Syrien.
Dramatische Zuspitzung des Konflikts
Die Entsendung der Kriegsschiffe erfolgte Stunden nach einer dramatischen Zuspitzung des militärischen Konflikts zwischen der Türkei und den Truppen des syrischen Machthabers Baschar al-Assad in Idlib. Bei syrischen Luftangriffen am Donnerstag waren nach Angaben Ankaras 33 türkische Soldaten getötet und dutzende weitere verletzt worden. Die Türkei reagierte mit Vergeltungsangriffen, bei denen laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Freitag 16 syrische Kämpfer getötet wurden.
Moskau warf den türkischen Streitkräften vor, in Idlib an der Seite von „Terroristen“ gekämpft zu haben. Überdies habe die Türkei die Anwesenheit ihrer Truppen in dem betroffenen Gebiet nicht an Russland gemeldet. Eine Vereinbarung zwischen Ankara und Moskau sieht vor, dass die türkische Armee ihre Stellungen in Idlib an Russland übermittelt, um Angriffe der syrischen Armee zu verhindern.
Türkei unterstützt islamistische Rebellengruppen
In Idlib und benachbarten Provinzen im Nordwesten Syriens geht die syrische Armee seit Dezember mit militärischer Unterstützung Russlands verstärkt gegen islamistische und dschihadistische Milizen vor. Machthaber Baschar al-Assad will die letzte Milizen-Hochburg im Land wieder unter seine Kontrolle bringen. Ein Teil der islamistischen Rebellengruppen in Idlib wird von der Türkei unterstützt.
Als Anrainerstaat an das Schwarze Meer darf Russland gemäß dem Vertrag von Montreux seine Kriegsschiffe durch den Bosporus schicken. Die Türkei darf die Fregatten nur im tatsächlichen oder drohenden Kriegsfall blockieren. (afp/so)
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