Russischer Regierungschef Medwedew weist Korruptionsvorwürfe zurück
Der russische Ministerpräsident Dmitri Medwedew hat erstmals auf die gegen ihn erhobenen Korruptionsvorwürfe reagiert und diese scharf zurückgewiesen. Die Anschuldigungen, er kontrolliere ein großes Immobilienimperium, seien „Quatsch“, sagte Medwedew am Dienstag bei einem Besuch in Zentralrussland. Ziel sei es, „die Menschen auf die Straßen zu treiben und politische Ziele zu erreichen“.
Der bekannte Kreml-Kritiker und Blogger Alexej Nawalny hatte berichtet, Medwedew kontrolliere über ein undurchsichtiges Netzwerk von Stiftungen ein Immobilienimperium. Nawalny prangert seit Jahren Korruption in Russland an.
Er strebt an, bei der Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr anzutreten. Vor gut einer Woche hatte er tausende Menschen zu Protesten gegen die russische Führung mobilisiert.
„Dieser Charakter sagt, ‚alle sind schrecklich, wählt mich zum Präsidenten'“, sagte Medwedew in seinen vom Fernsehen übertragenen Äußerungen mit Blick auf Nawalny. „Dazu treibt er die Leute auf die Straße, oft Minderjährige, was einer Straftat gleichkommt, und macht sie zu Geiseln seines politischen Programms.“
Tausende Menschen waren am 26. März dem Aufruf Nawalnys zu Protesten in mehreren russischen Städten gefolgt. Die Demonstrationen waren nicht genehmigt.
Mehr als tausend Teilnehmer wurden allein in Moskau festgenommen, darunter Nawalny selbst. Dutzende Festgenommene wurden zu bis zu 25 Tagen Haft verurteilt. Nawalny sitzt eine 15-tägige Haftstrafe ab. Unter den Teilnehmern waren viele junge Russen. (afp)
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