Rubio und Lawrow: Erstes Treffen zwischen USA und Russland seit 2022

Knapp drei Jahre nach Beginn des Ukrainekriegs kommen Delegationen aus den USA und Russland am Dienstag zu Gesprächen in Riad zusammen.
Von US-Seite nehmen an dem Treffen Außenminister Marco Rubio, der nationale Sicherheitsberater Mike Waltz und der Nahost-Sondergesandte Steve Witkoff teil, Moskau wird durch Außenminister Sergej Lawrow und Präsidentenberater Juri Uschakow vertreten.
Normalisierung der Beziehungen
Nach russischen Angaben soll es bei dem Treffen vorrangig um die Wiederherstellung der bilateralen Beziehungen gehen. Auch ein mögliches Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin solle dabei vorbereitet werden.
Zudem werde in Riad über „mögliche Verhandlungen über eine Resolution zur Ukraine“ gesprochen. Trump hatte in der vergangenen Woche ein Telefongespräch mit Kreml-Chef Putin geführt und dabei nach eigenen Worten den „unverzüglichen“ Beginn von Verhandlungen über die Zukunft der Ukraine vereinbart.
„Die Hauptsache ist es, eine reale Normalisierung der Beziehungen zwischen uns und Washington zu erreichen“, sagte Uschakow dem russischen Staatsfernsehen bei der Ankunft auf dem Flughafen von Riad.
Zu den Verhandlungspositionen wollte er sich nicht äußern. Laut Kreml geht es bei den Gesprächen auch um die Vorbereitung eines möglichen Treffens Putins mit US-Präsident Donald Trump in Saudi-Arabien. Rubios Tross traf vor der russischen Delegation in dem Golfstaat ein.
Selenskyj ist in der VAE – wird nicht am Treffen teilnehmen
Zwar plant auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dieser Tage eine Reise nach Saudi-Arabien. Über das Treffen der Amerikaner mit den Russen sei er aber nicht vorab unterrichtet worden und er werde auch nicht daran teilnehmen, sagte er bei einem Besuch in den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Er werde keine Vereinbarungen anerkennen, die in „Verhandlungen über die Ukraine ohne die Ukraine“ erzielt würden, betonte Selenskyj laut der Nachrichtenagentur „Interfax-Ukraine“ bei einer Pressekonferenz in Abu Dhabi. Russland und die USA könnten aber natürlich bilaterale Probleme besprechen.
US-Sondergesandter Kellogg trifft sich mit von der Leyen
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen empfängt Keith Kellogg am Dienstagvormittag in Brüssel. Bei dem Treffen geht es um eine Abstimmung über die Ukraine-Pläne von US-Präsident Donald Trump und die Konsequenzen für Europa. Die Europäer fordern eine Beteiligung an den Gesprächen.
Am Montag war Kellogg in Brüssel bereits mit den Botschaftern der Nato-Länder zusammengekommen. Bündnis-Generalsekretär Mark Rutte schrieb danach im Onlinedienst X, es sei um die Zusammenarbeit für einen „gerechten und dauerhaften Frieden in der Ukraine“ gegangen.
Selenskyj bestätigte, dass der US-Sondergesandte Keith Kellogg am Donnerstag in der Ukraine erwartet wird. Bei seinem dreitägigen Aufenthalt werde er vor allem mit Militärs wie Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj Gespräche führen.
Er hoffe darauf, dass Kellogg ein Verständnis für die von Kiew benötigten Sicherheitsgarantien mit zurück nach Washington nehme, so Selenskyj. „Ich denke, dass wir nach seiner Rückkehr in die USA verstehen werden, wann es ein Treffen von mir und Präsident Trump geben wird.“
Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, bekräftigte die Position Kiews, dass über den Kopf der Ukraine hinweg zwischen den USA und Russland getroffene Vereinbarungen niemals akzeptiert würden. „Weil Frieden ist kein Deal; Frieden muss erkämpft und dann auch verteidigt werden, und zwar von uns gemeinsam“, sagte er in einem Podcast des Magazins „Politico“.
Makeiev plädierte für ein stärkeres europäisches Militär, einen Ausbau der Rüstungsproduktion und eine einheitliche Verhandlungsposition der Ukraine und ihrer westlichen Verbündeten. „Wir brauchen keine Vermittler, wir brauchen Verbündete“, sagte der ukrainische Botschafter.
(afp/dpa/red)
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