Roger Ailes ist tot: Gründer von Fox News im Alter von 77 Jahren gestorben
Der frühere Chef des US-Fernsehsenders Fox News, Roger Ailes, ist tot. Der 77-Jährige starb in Folge eines häuslichen Unfalls, wie die Gerichtsmedizin des Bezirks Palm Beach im Bundesstaat Florida am Donnerstag mitteilte. Ailes sei in seinem Haus gestürzt und habe eine Gehirnblutung erlitten.
Ailes hatte im vergangenen Juli wegen eines Sex-Skandals bei Fox News zurücktreten müssen. Er war von mehreren Mitarbeiterinnen des Senders der sexuellen Belästigung beschuldigt worden.
Ailes, der früher als Berater der republikanischen US-Präsidenten Richard Nixon, Ronald Reagan und George Bush tätig war, hatte Fox News vor zwei Jahrzehnten zusammen mit dem Medienmogul Rupert Murdoch hochgezogen. Sie machten den Sender zu einem Forum für dezidiert konservative Meinungen. Damit bauten sie ein gezieltes Kontrastprogramm zu den Sendern CNN und MSNBC auf, denen sie vorhielten, voreingenommen aus linksliberaler Perspektive zu berichten.
Unter Ailes‘ Leitung wurde Fox News zum meistgesehenen Nachrichtensender der USA. Sein Einfluss reichte jedoch weit über das mediale Tagesgeschäft hinaus. Nach Einschätzung des Politikwissenschaftlers David Greenberg trug Ailes wie kaum ein Anderer zur Entwicklung des „modernen Konservativismus“ in den USA bei.
Ailes habe die Macht des Fernsehens eingesetzt, um „Gefühle der Verbitterung und Feindseligkeit in eine Ideologie des kulturellen Populismus umzuwandeln“, die sogenannte „liberale Eliten“ dämonisieren würden, meinte Greenberg in einem Essay für das Magazin „Politico“. Damit habe er die Methode und Botschaft aufgezeigt, „die es konservativen Politikern über Jahrzehnte ermöglichte, ihre Macht zu erhalten“.
Nach Ailes‘ Abtritt wurde Fox News von weiteren Sexskandalen erschüttert. Im April trennte sich der Sender von seinem Starmoderator Bill O’Reilly, dem ebenfalls sexuelle Belästigung von Frauen vorgeworfen wurde. Anfang Mai musste dann auch Co-Präsident Bill Shine wegen solcher Vorwürfe seinen Hut nehmen. (afp/so)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion