Schwere Ausschreitungen rivalisierender Eritreer in Den Haag – Polizisten verletzt

Bei Ausschreitungen am Rande einer Veranstaltung von Eritreern in den Niederlanden sind mindestens sechs Polizisten verletzt worden. Während der Krawalle in der Hauptstadt Den Haag „wurden Steine, Feuerwerk und andere Gegenstände auf Polizisten und die Feuerwehr geworfen“, erklärte die Polizei. „Mehrere Randalierer hatten Waffen, um damit Leute zu schlagen.“

Spezialeinheiten der Polizei setzten Tränengas ein. Den Polizeiangaben zufolge handelte es sich um rivalisierende Gruppen von Kritikern und Unterstützern der Regierung des ostafrikanischen Landes, die in Den Haag an einem Treffen teilnahmen. Randalierer setzten zwei Polizeiautos und einen Reisebus in Brand.

Wilders: „Die Niederlande haben wirklich die Nase voll von dem hier“

„Aus dem Nichts heraus waren unsere Kollegen mit sehr intensiver und schwerer Gewalt konfrontiert“, sagte Polizeikommandeurin Marielle van Vulpen. Die Polizei nahm 13 Menschen fest. Sie rief Zeugen auf, sich zu melden und Videomaterial für die Ermittlungen zur Verfügung zu stellen.

„Die Gewalt gegen Polizeibeamte und -ausrüstung ist entsetzlich und inakzeptabel“, sagte Bürgermeister Jan van Zanen.

Geert Wilders veröffentlichte in den Onlinenetzwerken Bilder von den Ausschreitungen, die mit der Aufschrift „Verhaften und Abschieben“ versehen waren.

„Warum darf die halbe Welt hierherkommen um unser Land niederzureißen, untereinander zu kämpfen und Polizisten mit Steinen zu bewerfen?“, schrieb Wilders im Onlinedienst X, vormals Twitter. Er wolle „der Ministerpräsident werden, der endlich für Ordnung sorgt“. Und: „Die Niederlande haben wirklich die Nase voll von dem hier.“

Wilders PVV hatte im November die vorgezogene Parlamentswahl in den Niederlanden gewonnen. Er scheiterte aber bislang daran, eine Regierungskoalition zu bilden.

Polizei zwischen zwei rivalisierenden Gruppen aus Eritrea, Den Haag 17. Februar 2024. Foto: Robin Utrecht/ANP/AFP via Getty Images

Rivalen auch in Stuttgart 2023

Auch in Deutschland gab es in der Vergangenheit Krawalle rund um Treffen eritreischer Gruppen: Im September kam es am Rande einer von eritreischen Vereinen aus der Region Stuttgart organisierten Veranstaltung zu teils massiver Gewalt, die nach Angaben der Staatsanwaltschaft von Gegnern der eritreischen Staatsführung ausging.

Dabei wurden 39 Polizisten und mehrere Teilnehmer der Veranstaltung verletzt. Es gab darüber hinaus insgesamt 228 Festnahmen.

Das ostafrikanische Eritrea spaltete sich 1993 nach einem drei Jahrzehnte währenden Krieg von Äthiopien ab und wurde unabhängig. Das am Horn von Afrika gelegene Land wird seit 1993 von Präsident Isaias Afwerki mit harter Hand regiert und gilt als eines der am stärksten abgeschotteten Staaten der Welt.

Bei Pressefreiheit, Menschenrechten und wirtschaftlicher Entwicklung rangiert das Land weltweit auf einem der hintersten Plätze. (afp)