Reuters verurteilt Verhaftung eines Kameramanns in Äthiopien
„Wir werden nicht ruhen, bis der Reuters-Kameramann Kumerra Gemechu freigelassen wird“, erklärte Reuters-Chefredakteur Stephen J. Adler am Montag. Der 40-jährige Gemechu wurde demnach bereits am Donnerstag vor den Augen seiner Familie in seiner Wohnung in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba festgenommen.
Eine Begründung für die Festnahme des freien Mitarbeiters sei nicht erfolgt, auch sei gegen Gemechu keine Anklage erhoben worden, teilte Reuters weiter mit.
Bei einer Anhörung am Freitag, an der kein Anwalt teilnahm, wurde nach Angaben seiner Familie entschieden, dass Gemechu weitere 14 Tage in Polizeigewahrsam verbringen müsse.
Journalisten müssen das Recht haben, über die Entwicklungen von öffentlichem Interesse zu berichten, ohne dass sie belästigt werden und wo immer sie sich aufhalten“, erklärte Adler im Kurzbotschaftendienst Twitter.
Bei der Festnahme Gemechus beschlagnahmten rund zehn Polizisten sein Handy, seinen PC, Festplatte sowie einige Dokumente. Kumerra hatte zuletzt über den inneräthiopischen Konflikt um die Region Tigray berichtet. Ministerpräsident Abiy Ahmed hatte Truppen in die abtrünnige Region im Norden des Landes entsandt, um die dort regierende Volksbefreiungsarmee TPLF zu bekämpfen. Die äthiopische Regierung verhängte eine Zugangs- und Nachrichtensperre über das Gebiet.
Mehrere tausend Menschen wurden nach Schätzungen der auf Konflikte spezialisierten International Crisis Group (ICG) bei den Kämpfen in Tigray bisher getötet. Fast 50.000 Menschen flüchteten demnach in den Sudan. Kumerra berichtete über den Tigray-Konflikt, aber Reuters konnte nicht bestätigen, dass seine Festnahme damit zusammenhing. (afp)
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